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Jacke wie Hose

Röttgen kritisiert Verfahren zu Bestimmung des neuen CDU-Chefs.


Der CDU-Vorsitzkandidat Norbert Röttgen hat das Verfahren zur Bestimmung des neuen Vorsitzenden kritisiert. Es habe ihn "nicht überzeugt", dass nun zunächst vertrauliche Gespräche geführt werden "zwischen Kandidaten oder Vielleicht-Kandidaten", sagte Röttgen am Dienstag in Berlin. Dies sei "ein bisschen wie bei einer Jacke - wenn man schon am ersten Knopf falsch knöpft, wird das nichts mehr", sagte er. Der frühere Bundesumweltminister hatte am Vormittag als erster prominenter Christdemokrat offiziell seine Kandidatur für den Parteivorsitz angemeldet.

Dass der nächste Parteichef erst auf dem Bundesparteitag im Dezember gewählt werde, halte er für "unvorstellbar", sagte Röttgen. Dieses von der Parteiführung erwogene Verfahren würde zu langer Selbstbeschäftigung führen, warnte er. 

Röttgen forderte einen Sonderparteitag, der am besten deutlich vor der Sommerpause stattfinden solle. Er betonte, dass er "ja nicht beteiligt an dem Verfahren" sei, wie es die Parteispitze eingeleitet habe.

Röttgen spielte mit seiner Kritik auf die Einzelgespräche an, die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer am Mittwoch und Donnerstag mit den Aspiranten Friedrich Merz, Jens Spahn und Armin Laschet führen will. Es gehe nun nicht darum, "dass vielleicht drei Aspiranten zufrieden sind und wir haben dann Friede, Freude, Eierkuchen". Vielmehr gehe es um die Frage der strategischen Ausrichtung, mit der die CDU wieder über 30 Prozent in Wahlen komme.

Röttgen sprach sich zudem dafür aus, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel bis zum Ende der Legislaturperiode im kommenden Jahr im Amt bleibt. "Merkel ist gewählt und wird nach meiner Einschätzung und Willen bis Ende der Legislaturperiode Bundeskanzlerin bleiben". Der Kanzlerkandidat der Union solle dann bis Ende des Jahres aufgestellt werden.

pw/cha

© Agence France-Presse