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Deutschland zittert um die Gasversorgung

Die Bundesnetzagentur beobachtet die Gaslage wegen der neuen Entwicklungen "genau".

Angesichts des russischen Gas-Lieferstopps nach Polen und Bulgarien beobachtet die Bundesnetzagentur die Lage hierzulande "genau". Die Versorgungssicherheit in Deutschland sei allerdings "aktuell gewährleistet", teilte die Behörde am Mittwoch auf Anfrage mit. Ohnehin veröffentlicht die Netzagentur wegen des Ukraine-Kriegs und damit verbundener befürchteter Energieversorgungsprobleme seit Ende März einen täglichen Lagebericht zur Gasversorgung in Deutschland.

Am Dienstag hatte es in dem Bericht geheißen, dass die Gasversorgung in Deutschland "stabil" sei und die Netzbetreiber "keine besonderen Vorkommnisse" meldeten. Es seien keine Beeinträchtigungen der Lieferungen nach Deutschland zu verzeichnen. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte Ende März die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen.

Das Ministerium von Robert Habeck (Grüne) selbst, in dessen Geschäftsbereich die Netzagentur fällt, erklärte ebenfalls, die Versorgungssicherheit sei gewährleistet und die Gasflüsse seien "zum jetzigen Zeitpunkt alles in allem auf einem stabilen Niveau". Auch aus dem Ministerium hieß es aber, dass die Lage "sehr genau" beobachtet werde. Das Ministerium sei "im engen Austausch mit den Energieversorgungsunternehmen und Energielieferanten".

Der russische Gazprom-Konzern hatte am Mittwoch den Stopp seiner Gaslieferungen nach Bulgarien und Polen bestätigt. Als Grund führte Gazprom an, dass die beiden EU-Mitgliedstaaten keine Zahlungen in Rubel geleistet hätten. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte vergangenen Monat angekündigt, dass Russland Zahlungen für Gaslieferungen nur noch in seiner Landeswährung akzeptieren werde.

Habecks Ministerium erklärte dazu, es sehe "mit Sorge, dass es in europäischen Partnerländern zum Stopp der Lieferungen gekommen ist". Daher befinde sich die Politik "in enger Abstimmung innerhalb der Europäischen Union, um das Lagebild zu konsolidieren". Die zuständigen Gremien tagten derzeit.

hcy/jm