Strasbourg - (ots) - Am 30. Mai wird ARTE 30. In einer Online-Pressekonferenz am 27. April 2022 zu diesem Anlass am ARTE-Sitz in Straßburg erinnerten der französische ARTE-Präsident Bruno Patino und der deutsche Vizepräsident Peter Weber an die Verpflichtung des Senders aus seinem im Gründungsvertrag festgelegten Auftrag. "In einem krisenerschütterten Europa ist es wichtiger denn je, unseren Beitrag für die Kultur in Europa, für ihre Strahlkraft und ihr Wirken über nationale Grenzen hinaus, zu leisten", erklärte Bruno Patino. "Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig der Zusammenhalt in Europa ist. ARTE, das gegründet wurde, um genau diesen Zusammenhalt und dieses Verständnis zu fördern, ist kein bloßes Nice-to-have", betonte Vizepräsident Weber.
ARTE hat gleich nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine weite Strecken seines Programms freigeräumt und zusätzliche Reportagen, Analysen und Hintergrundberichte zur Verfügung gestellt. Seit letzter Woche bietet arte.tv zudem eine Auswahl an Sendungen in ukrainischer und russischer Sprache an.
Für das Jahr 2021 blickt der Sender auf eine erfreuliche Reichweitenbilanz zurück, sowohl im linearen als auch im nichtlinearen Bereich. ARTE erzielte im vergangenen Jahr einen Marktanteil von 1,3 Prozent in Deutschland und 2,9 Prozent in Frankreich. Allein für die Mediathek wurde zwischen 2019 und 2021 ein Reichweitenzuwachs von 68 Prozent verzeichnet. Das gesamte digitale Programmangebot auf arte.tv, YouTube, Facebook, Instagram und weiteren Drittplattformen erzielte 2021 mehr als 1,8 Milliarden Videoaufrufe.
Darüber hinaus erreicht der Sender, wie Bruno Patino betonte, ein wachsendes europäisches Publikum. Außerhalb Deutschlands und Frankreichs wurden im Jahr 2021 pro Monat durchschnittlich ca. 30 Millionen Videoaufrufe generiert, was einer Zunahme von 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das mehrsprachige Angebot in Englisch, Spanisch, Polnisch und Italienisch verzeichnete zwischen 2020 und 2021 ein Wachstum von 140 Prozent, mit etwa 5,5 Millionen Videoaufrufen pro Monat.
Bruno Patino und Peter Weber stellten im Zuge der Konferenz auch die drei großen Ziele des Senders für die nächsten Jahre vor:
Im Fokus der Anstrengungen stehen ein qualitativ exzellentes lineares und non-lineares Angebot und die Schärfung des Senderprofils.
Auch die Zugänglichkeit der Programmangebote erweitert ARTE durch eine noch gezieltere Verbreitungsstrategie. Der Sender soll auf allen Ausspielwegen präsenter werden, vom linearen Fernsehen über die digitale Plattform arte.tv bis hin zu Drittplattformen und sozialen Netzwerken. Bereits jetzt werden zwischen 40 und 50 Prozent der gesellschaftspolitischen und investigativen ARTE-Inhalte auf YouTube abgerufen.
Die Etablierung als Qualitätslabel in Europa ist eine weitere Priorität des Senders für die kommenden Jahre. In den letzten drei Jahrzehnten hat ARTE bereits ein sehr enges Netzwerk von neun europäischen öffentlich-rechtlichen Partnerkanälen aufgebaut, mit denen pro Jahr mehr als 100 Programme koproduziert werden. Diese Partnerschaften sollen künftig auf weitere Länder in Europa ausgedehnt werden. Konstruktive Gespräche werden mit dem spanischen Fernsehen RTVE, dem Fernsehen LRT und weiteren baltischen Staaten geführt.
Mit der Europäisierung des Senders geht eine Ausweitung des Sprachenangebots einher, auch im Bereich "Information": Im Herbst wird ein wöchentliches Nachrichtenangebot in englischer und spanischer Sprache starten.
Programmdirektorin Emelie de Jong und ihre Stellvertreterin Sylvie Stephan präsentierten im Rahmen der Konferenz die Programmhöhepunkte der Geburtstagswoche vom 27. Mai bis 3. Juni 2022 sowie die Highlights für den Sommer.
Am Jubiläumstag, dem 30. Mai 2022, zeigt ARTE u. a. den mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm "Flee" zum Thema Exil zur besten Sendezeit. Anhand von persönlichen Schilderungen europäischer BürgerInnen und bildstarker Aufnahmen dokumentiert die sechsteilige Reihe "Europa. Kontinent im Umbruch" die Zeitenwende in Europa. Im Juni bieten im Rahmen des multiperspektivischen Filmprojekts "Generation Africa" 25 afrikanische Filmschaffende aus 16 verschiedenen Ländern ihre Sicht auf die Zukunft junger Menschen auf ihrem Kontinent.
Im Sommer wird sich die popkulturelle Reihe "Summer of Passion" immer freitags und sonntags der Leidenschaft und ihren Irrungen und Wirrungen hingeben. Neben Filmklassikern wie "Love Story" und "Swimming Pool" wird ARTE seine Zuschauer und Zuschauerinnen in die Welt glamouröser Ikonen wie Penélope Cruz mitnehmen und Dokumentationen über das Skandalpärchen der 1990er-Jahre, Pamela Anderson und Tommy Lee, Janet Jacksons "Nipplegate" und die exzentrische Band Kiss ausstrahlen.
ARTE G.E.I.E.