Münster - (SMS) - Noch immer fliehen Menschen aus der Ukraine gen Münster, noch immer bleibt die Lage in der vom Angriffskrieg betroffenen Region ungewiss. Die Stadt Münster hat angesichts der humanitären Katastrophe weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete geschaffen, die noch vor dem Sanierungsende in der Blücher-Kaserne und den Britenhäusern bezugsfertig sind.
Dabei handelt es sich um kleinere oder nur temporär genutzte Standorte in Gievenbeck am Gescherweg, in Handorf an der Gildenstraße, im Kreuzviertel an der Wichernstraße sowie am Rishon-le-Zion-Ring in Münster-Mitte. Entsprechend etwaiger Bedarfe – hier also: Familien, Menschen mit gesundheitlichen Problemen etc – können Personen sukzessive die Notunterkünfte in Hiltrup und Roxel verlassen und die neuen Räumlichkeiten für eine Übergangszeit beziehen.
Ähnliches ist auch für die ehemalige Flüchtlingseinrichtung an der Landsberger Straße in Amelsbüren vorgesehen. In den zurückliegenden Jahren wurde diese als Quarantäneeinrichtung für geflüchtete Menschen genutzt, die sich mit dem Corona-Virus infiziert hatten. Dank neuer Verteilung auf unterschiedliche Gebäude, insbesondere auf dem Oxford-Gelände, kann die Einrichtung nun leergezogen und renoviert werden. Künftig können hier dann bis zu 50 Personen wohnen.
Derzeit erhalten fast 2300 aus der Ukraine Geflüchtete Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG), derer 1483 (davon 595 Minderjährige) wurden in der kommunalen Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Oxford-Gelände aufgenommen. „Aufgrund einiger zunächst beantragter, aber nicht abgeholter Leistungen gehen wir davon aus, dass von uns aufgenommene Personen aus der Ukraine entweder weitergezogen oder sogar zurück in die Heimat gereist sind“, so Dagmar Arnkens-Homann, Leiterin des münsterschen Sozialamtes. „Dabei handelt es sich zwar noch um wenige Einzelfälle, allerdings bekommen wir auch immer häufiger gespiegelt, dass viele Menschen nur für eine Übergangszeit in Münster bleiben wollen. Noch ist nicht absehbar, wie sich die Aufnahmesituation in den kommenden Monaten entwickelt. Wir sind aber auf die meisten Eventualitäten gut vorbereitet.“
Stadt Münster
Bild: In der Einrichtung an der Landsberger Straße können künftig bis zu 50 Geflüchtete untergebracht werden./Stadt Münster/Blank.