Der russische Haushalt habe mit einer im internationalen Vergleich sehr niedrigen Verschuldungsquote von 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts eine "stabile Finanzlage" erreicht, so die IfW-Analyse. Hinzu kämen hohe Ersparnisse, geringe Ausgaben und eine große Reservenbildung.
Auch die hohen Energiepreise spielen dem Kreml demnach in die Hände: So stiegen zuletzt die Erlöse aus Exporten in Länder, die sich dem Sanktionsregime gegen Russland nicht angeschlossen haben oder, wie Deutschland, weiterhin fossile Brennstoffe aus Russland beziehen.
Ein struktureller Vorteil sei zudem die hohe Anzahl der Beschäftigten im öffentlichen Sektor. Diese Beschäftigten seien der Garant für die politische Unterstützung von Präsident Wladimir Putin im eigenen Land, wie Langhammer weiter ausführte. Durch Preiskontrollen und Einkommenshilfen würde diese Gruppe bevorzugt vor den Folgen der Sanktionen geschützt.
Zwar werde der Ausfall wichtiger Kapitalgüter aus dem Ausland "mit Sicherheit sehr negative Folgen" haben, prognostizierte Langhammer. Hoffnungen "auf ein zeitnahes Einlenken Russlands im Ukraine-Krieg angesichts der einschneidenden westlichen Sanktionen" dürften aber enttäuscht werden.
fho/ilo
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