Berlin - (ots) - Mit weit mehr als 200.000 neu erkrankten Betroffenen pro Jahr zählt Hautkrebs laut Robert Koch-Institut zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Jetzt zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 1.000 Erwachsenen im Auftrag des AOK-Bundesverbandes: Jeder Zweite hat zwar Angst, einmal an Hautkrebs zu erkranken, doch ein Drittel schützt seine Haut gar nicht mit Sonnenschutzmitteln.
Zum Start in den Hautkrebsmonat Mai
macht die Befragung deutlich, dass beim Verhalten der Menschen in punkto Sonnenschutz
und Krebsfrüherkennung noch viel Luft nach oben ist. Obwohl vier von fünf
Deutschen der Schutz vor Sonneneinstrahlung sehr wichtig ist, gab fast jeder
zweite Mann (46 Prozent) und ein Viertel aller Frauen (24 Prozent) an, im
Frühjahr und Sommer allenfalls zu besonderen Gelegenheiten Sonnenschutz zu
verwenden. Und nur jeder Zweite weiß, was der Lichtschutzfaktor bei
Sonnenschutzmitteln überhaupt bedeutet. Auch die Krebsfrüherkennung, die
gesetzliche Krankenkassen alle zwei Jahre ab einem Alter von 35 Jahren
übernehmen, wird noch zu wenig genutzt. "Angst ist immer ein schlechter
Ratgeber, deshalb ist es wichtig, die Krebsfrüherkennung regelmäßig
wahrzunehmen", sagt AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Carola Reimann.
Etwas mehr als jeder Vierte ab 35 Jahren (28 Prozent) hat das Angebot des Hautkrebs-Screenings bisher gar nicht in Anspruch genommen. Jede fünfte Person, die das Hautkrebs-Screening bisher nicht genutzt hat, hält das Hautkrebs-Screening für nicht notwendig (22 Prozent). Der bösartige schwarze Hautkrebs tritt häufig auch schon im jungen Erwachsenenalter auf. Besonders auffällig ist, dass ein Viertel der über 49-Jährigen die Früherkennungsuntersuchung bisher noch nie durchführen ließ. 62 Prozent aller Befragten untersuchen die eigene Haut mindestens einmal pro Jahr selbst auf Auffälligkeiten. Jeder Dritte (32 Prozent) hat bei sich schon einmal ein auffälliges Muttermal entdeckt.
Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre wahrnehmen
"Wenn Hautkrebs frühzeitig erkannt wird, ist er in den meisten Fällen gut heilbar. Wer die Haut alle zwei Jahre untersuchen lässt, kann das Risiko einer schweren oder gar tödlichen Erkrankung deutlich verringern", erklärt AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Carola Reimann. Bei dieser Krebsfrüherkennung wird der gesamte Körper von der Kopfhaut bis zur Fußsohle auf Auffälligkeiten der Haut untersucht. Dabei beurteilt der Arzt oder die Ärztin, ob Veränderungen harmlos sind oder andere Anzeichen für Hautkrebs vorliegen.
"Im Rahmen unserer Kampagne ,Deutschland, wir müssen über Gesundheit reden' haben wir das Thema Krebsfrüherkennung in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Wir wollen Menschen sensibilisieren und sie dazu motivieren, die gesetzlich vorgesehenen Untersuchungen wahrzunehmen", so Reimann. Während der Corona-Pandemie gab es starke Einbrüche bei den Krebsfrüherkennungsuntersuchungen der gesetzlich Krankenversicherten. Zugleich zeigte eine Langzeit-Auswertung auf Basis der AOK-Abrechnungsdaten für die Jahre 2009 bis 2020, dass es bei der regelmäßigen Teilnahme an den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen bereits vor der Pandemie "Luft nach oben" gab.
Jeder Zweite meidet Aufenthalte in der Sonne nicht
Der größte Risikofaktor für alle Hautkrebserkrankungen ist die Sonne. Längere ungeschützte Aufenthalte in der Sonne, Sonnenbrände besonders in der Kindheit und Jugend oder auch Besuche im Solarium mit künstlicher UV-Strahlung erhöhen die Gefahr, im Lauf des Lebens an Hautkrebs zu erkranken. Doch wie die AOK-Umfrage ergab, haben viele Menschen ihr eigenes Sonnenschutz-Verhalten noch nicht in ausreichendem Maß danach ausgerichtet. Weniger als die Hälfte der Befragten (46 Prozent) meidet normalerweise lange Aufenthalte in der Sonne, nur rund ein Drittel (37 Prozent) meidet die Mittagssonne. Über ein Drittel (35 Prozent) verwendet Sonnencreme oder -spray allenfalls zu besonderen Gelegenheiten wie im Urlaub oder im Freibad. Drei von fünf Personen (60 Prozent) empfinden Eincremen als aufwändig, über die Hälfte (56 Prozent) vergisst häufig, sich mit Sonnencreme einzucremen.
Aufklärungsarbeit sieht die AOK angesichts dieser Ergebnisse auch beim Thema Wissen über die Wirkung von UV-Strahlung. Ein Viertel (23 Prozent) der Befragten glaubt fälschlicherweise, im Schatten vor Sonnenbrand geschützt zu sein. Jeder Zweite in Deutschland kennt darüber hinaus die Bedeutung des Lichtschutzfaktors bei Sonnenschutzmitteln nicht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass 40 Prozent der Befragten angaben, einmal oder mehrmals pro Jahr einen Sonnenbrand zu haben. Zwei Drittel der Jüngeren zwischen 18 und 34 Jahren (64 Prozent) hatten in den letzten Jahren etwa einmal pro Jahr oder häufiger einen Sonnenbrand. Das trifft auch auf mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) zwischen 35 und 49 Jahren zu.
AOK-Bundesverband