An der Landtagswahl in Schleswig-Holstein haben bis zum frühen Sonntagnachmittag weniger Menschen teilgenommen als am Urnengang vor fünf Jahren. Die Wahlbeteiligung lag um 14.00 Uhr bei 36,8 Prozent, wie der Landeswahlleiter mitteilte. 2017 hatte sie noch bei 42,5 Prozent gelegen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bekräftigte seinen Wunsch zur Fortsetzung der bisherigen Jamaika-Koalition.
"Ich glaube, dass das Bündnis aus CDU, Grünen und FDP Schleswig-Holstein gut getan hat", sagte er am Sonntag bei seiner Stimmabgabe in einem Wahllokal in Eckernförde. "Mein Ziel ist die Fortsetzung dieser Regierung."
"Klar würde ich mich natürlich darüber freuen, wenn sich die Umfragen auch bestätigen würden", sagte Günther mit Blick darauf, dass die CDU "mit Abstand stärkste Kraft" werden könnte. Ansonsten habe er sich aber bei der Frage nach der künftigen Koalition nicht von den Umfragen leiten lassen. Daran ändere er nun auch nichts und schaue danach, "wie das Wahlergebnis ist".
Den Umfragen zufolge deutet in Deutschlands nördlichstem Bundesland alles auf einen eindeutigen Sieg der CDU von Ministerpräsident Günther hin, der damit beste Chancen auf eine zweite Amtszeit hat. Deutlich hinter der CDU liefern sich SPD und Grünen einen Kampf um den zweiten Rang.
In den jüngsten Umfragen lagen die Christdemokraten bei 36 bis 38 Prozent, während die oppositionelle SPD um Herausforderer Thomas Losse-Müller bei lediglich 18 bis 20 Prozent verortet wurde. Die Grünen kamen in den aktuellen Befragungen auf 16 bis 18 Prozent.
Die FDP erreichte sieben bis neun Prozent, die AfD fünf bis sechs Prozent. Auch der als Minderheitenpartei von der Fünfprozenthürde befreite Südschleswigsche Wählerverband (SSW) kam auf fünf bis sechs Prozent. Die Linke dürfte den Landtagseinzug erneut verpassen.
Den Umfragen zufolge könnte es rechnerisch für ein schwarz-grünes Bündnis reichen, die FDP als dritter Partner würde demnach nicht mehr gebraucht. Erste Prognosen zum Wahlausgang werden für 18.00 Uhr erwartet - dann schließen die Wahllokale.
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