"Das Thema Diversität in der personellen Darstellung der Union" sei in den CDU-Gremiensitzungen am Vormittag ausführlich besprochen worden, berichtete Merz. Zur Frage, ob er nun, anders als früher, eine Quotenregelung befürwortet, äußerte sich Merz nicht. Die Frage, wie eine höhere Beteiligung von Frauen in der Parteiarbeit zu erreichen sei, werde jetzt intern besprochen; eine Entscheidung falle auf dem Parteitag Anfang September. "Mir kommt es aufs Ergebnis an, nicht auf den Weg", zeigte Merz sich offen für verschiedene Ansätze.
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther sagte, er werbe für die Quote. Es sei wichtig, dass der Parteitag hier ein Zeichen setze. CDU-Vize Karin Prien, zugleich Bildungsministerin in Schleswig-Holstein, sprach sich ebenfalls für eine feste Frauenquote aus. Die sei ein "zentrales Thema" für die Partei.
Sowohl Günther als auch Prien wiesen darauf hin, dass die CDU bei der Landtagswahl mit einer paritätisch besetzten Liste, also gleich vielen Kandidaten und Kandidatinnen, angetreten war. "Diversität und Geschlossenheit sind das Erfolgsrezept" der CDU in dem Bundesland, sagte Prien. Die Partei hatte die Landtagswahl am Sonntag mit 43,4 Prozent klar gewonnen.
Merz sprach von einem "überragenden Erfolg". Die CDU habe "mit einem überragenden Ministerpräsidenten" Wahlkampf gemacht. Nun gelte: "Nach der Wahl ist vor der Wahl" - das Ergebnis in Schleswig-Holstein gebe "Rückenwind" für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am kommenden Sonntag.
Der dortige Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Hendrik Wüst zeigte sich erfreut über "ein bärenstarkes Ergebnis" der Partei in Schleswig-Holstein. "Eine breit aufgestellte Volkspartei CDU ist voll da", urteilte er.
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