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Annegret Kramp-Kampfkandidatur

Brinkhaus hält Kampfkandidatur um CDU-Vorsitz für möglich.


Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) schließt nicht aus, dass es zu einer Kampfkandidatur um den CDU-Vorsitz kommt. Er könne sich durchaus vorstellen, dass es eine Kampfkandidatur um die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer geben werde, sagte Brinkhaus der "Rheinischen Post" von Samstag. Alle bislang bekannten vier Kandidaten hätten "ihre Qualitäten". "Aber keiner ist perfekt", fügte der CDU-Politiker hinzu. Dies spreche dafür, "dass man auch langfristig zusammenarbeitet und nicht ein Alpha-Tier alles bestimmt".

Neben Norbert Röttgen, der seine Kandidatur überraschend am Dienstag bekannt gab, gelten Friedrich Merz, Armin Laschet und Jens Spahn als Anwärter. Unionsfraktionschef Brinkhaus sagte weiter, wenn es gut laufe, bekomme die CDU ein Verfahren, in dem fair geklärt werde, welcher Kandidat der beste Teamplayer sei. Zwar erscheine es angesichts von Politiker-Karrieren in anderen Ländern derzeit nicht populär, aber der richtige Ansatz für die Führungsphilosophie für den Parteivorsitz sei ein "Teamplayer, der auch anderen die Sonne gönnt". 

Zugleich warnte Brinkhaus seine Partei davor, ein Führungsteam ohne Frauen aufzustellen. "Mit einem reinen Männerbund können wir nicht erfolgreich sein." Allerdings räumte er ein, dass es der Partei auch nach der Ära von Kanzlerin Angela Merkel an Frauen in der ersten Reihe mangele. Die CDU müsse sich breiter aufstellen und auf den wichtigen Positionen Frauen haben ebenso wie junge Leute und Menschen mit Migrationshintergrund, sagte Brinkhaus.

Die Chancen der CDU bei der Bürgerschaftswahl am Sonntag in Hamburg sieht der Unionsfraktionschef durch das Debakel bei der Regierungsbildung in Thüringen beeinträchtigt. Allerdings würde selbst ein möglicher Absturz unter das bisher schlechteste Ergebnis von 15,9 Prozent wegen der traditionellen Schwäche der Partei in Großstädten keine großen Auswirkungen auf die Bundespartei haben, sagte Brinkhaus. 

Die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich in Thüringen mit Stimmen von CDU, FDP und AfD zum Ministerpräsidenten und die anschließenden Probleme habe in Hamburg aber "die Sache wahrlich nicht einfacher gemacht".

Am Freitagabend einigten sich Linke, SPD, Grüne und CDU nach langem Ringen auf Neuwahlen für April 2021. Der ehemalige Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will sich am 4. März im Landtag zur Wiederwahl stellen und eine Regierung bilden, die bis zu den Neuwahlen regieren soll.

jpf/ck

© Agence France-Presse