"Hier wird nicht mit offenen Karten gespielt", kritisierte Merz. "Es kann Gründe geben, nicht alles zu sagen, aber dann soll der Bundeskanzler das auch zum Ausdruck bringen." Dessen "Herumschwurbeln um die Themen" sei der Sache nicht angemessen.
Mit Blick auf Warnungen von Scholz vor einer Eskalation des Ukraine-Krieges sagte Merz: "Der Bundeskanzler hat sich eine Rhetorik angewöhnt, die nicht übereinstimmt mit dem, was er vorgibt, mit uns gemeinsam zu tun." Der CDU-Chef erinnerte an den fraktionsübergreifenden Beschluss des Bundestages, der sich für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine ausspricht, um dem Land bei der Verteidigung gegen den russischen Angriff auf das Land zu helfen.
Davon spreche Scholz jedoch weniger, kritisierte Merz. Stattdessen rede er ständig von einer Eskalationsgefahr. "Die Eskalation droht, wenn wir der Ukraine nicht helfen", warnte der CDU-Chef. Russlands Präsident Wladimir Putin werde seine aggressive Politik fortsetzen, "wenn wir ihn nicht stoppen".
Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt sagte dem Sender RBB, er sehe derzeit keine Möglichkeit, den Ukraine-Krieg auf diplomatischem Wege zu beenden. Voraussetzung für ein Ende des Krieges sei vielmehr eine Stärkung der Ukraine.
"Die Ukraine muss in einer Position sein, in der sie aufrechten Hauptes mit Putin, mit Russland verhandeln kann", sagte Hardt. Dafür müsse diese militärische Erfolge erzielen können. "Ich hoffe, dass wir dazu einen Beitrag leisten können", sagte der CDU-Politiker.
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