Münster (lwl). Ein versteinerter Wald? In Deutschland? Prof. Dr. Ronny Rößler, Direktor des Museums für Naturkunde in Chemnitz, erklärt in seinem Vortrag "Pompeji des Perms - die eruptionsnahe Überlieferung eines ganzen Ökosystems" am Dienstag (24.5.) um 19.30 Uhr im LWL-Museum für Naturkunde in Münster, was es damit auf sich hat. Der Vortrag findet im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung "Alleskönner Wald" statt.
Was haben Pompeji und Chemnitz miteinander gemein? Pompeji war eine antike Stadt, die ein Vulkanausbruch zerstörte, die aber durch die niedergehende Vulkanasche weitestgehend für die Gegenwart konserviert wurde. In Chemnitz hat sich vor etwa 290 Millionen Jahren ein ähnliches Ereignis zugetragen. Durch einen Vulkanausbruch wurde die bewaldete Landschaft unter einer dicken Schicht Vulkanasche begraben. Durch die anschließende Verkieselung der Pflanzen ist ein versteinerter Wald entstanden. Er ist heute eine der bedeutendsten Kieselholzsammlungen in der Welt.
Geolog:innen gewinnen hier Einblicke in das Werden und Vergehen von Lebensräumen. Etwa seit dem Mittelalter ist überliefert, dass die fast 900 Jahre alte Stadt einst auf einem steinernen Wald gegründet wurde. Doch erst in jüngster Zeit ist es gelungen, dieses "Archiv des Lebens" zu öffnen und teilweise zu entschlüsseln.
Rößler ist Paläontologe und Paläobotaniker. Er forscht seit Jahrzehnten zu dem fossilen Wald von Chemnitz und ist für Ausgrabungen von Riesenschachtelhalmen und Baufarnen bekannt.
Termin: Dienstag, 24. Mai, 19:30 Uhr
Eintritt: frei
Ort: LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Straße 285, 48161 Münster
Parken: Kostenpflichtige Parkplätze (4 Euro) vorhanden. Kostenlose Parkplätze stehen in der Nähe, z.B. am Mühlenhof-Freilichtmuseum, zur Verfügung.
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
Bild: Prof. Dr. Ronny Rößler, Museum für Naturkunde Chemnitz, erklärt in seinem Vortrag am 24. Mai im LWL-Museum für Naturkunde, was es mit dem "Versteinerten Wald von Chemnitz" auf sich hat. Auf dem Bild ist ein Farnsamer zu sehen./Ronny Rößler