Die endgültige Auszählung der Stimmen nach der
Bürgerschaftswahl in Hamburg am Montag wird vor allem für die FDP zur
Zitterpartie. In der am Sonntagabend veröffentlichten vereinfachten Auszählung
der Zweitstimmen kamen die Liberalen auf 5,0 Prozent der Stimmen und würden damit
denkbar knapp ins Parlament einziehen. Doch erst am Montag zählen die
Wahlvorstände alle Stimmzettel vollständig aus, um das vorläufige Endergebnis
zu ermitteln.
Für Aufsehen sorgt vor dieser Auszählung das Ergebnis in einem Wahllokal im Wahlbezirk Langenhorn, wo für die FDP ein Stimmenanteil von 22,4 Prozent und für die Grünen von 5,1 Prozent ausgewiesen wird. Angesichts der sonstigen Wahlergebnisse in Hamburg wird über eine Verwechslung der beiden Parteien spekuliert. Dies wiederum könnte für die FDP die Gefahr bergen, doch unter die Fünfprozenthürde zu fallen.
Auch die AfD wird gespannt auf das vorläufige amtliche Endergebnis warten. Die Rechtspopulisten erreichten bei der vereinfachten Auszählung 5,3 Prozent der Stimmen.
Das komplizierte Wahlrecht in Hamburg, bei dem jeder Wähler insgesamt zehn Stimmen vergeben kann, macht eine weitere Auszählung am Montag erforderlich. Das vorläufige amtliche Ergebnis soll am Abend vorliegen. Mit dem endgültigen amtlichen Endergebnis wird erst in gut zwei Wochen gerechnet.
Deutlicher Sieger der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft war die SPD, die laut den Zahlen vom Sonntagabend auf 39 Prozent der Stimmen kam. Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen mit 24,2 Prozent, gefolgt von der CDU mit 11,2 Prozent und den Linken mit 9,1 Prozent. Die rot-grüne Regierungskoalition könnte damit in Hamburg ihre Zusammenarbeit fortsetzen.
cax/cne
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