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Die Gefahr einer Hungerkrise

Baerbock warnt wegen des Ukraine-Krieges vor einer beispiellosen globalen Hungerkrise.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat vor einer beispiellosen globalen Hungerkrise in Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gewarnt. Russland führe nicht nur einen "brutalen Krieg" mit Bomben, Raketen und Panzern, sondern auch einen "stillen Angriff" gegen Getreidesilos und Felder in der Ukraine, sagte Baerbock am Mittwoch vor einem internationalen Treffen zur globalen Ernährungssicherheit in New York. Außerdem blockiere Russland wichtige Getreidelieferungen in ukrainischen Häfen.

"Damit droht sich eine weltweite Ernährungskrise zusammenzubrauen, die es bisher noch nie gegeben hat", sagte Baerbock. 47 Millionen Menschen weltweit drohe großer Hunger.

Bei dem von den USA organisierten Ministertreffen führte die Ministerin die weltweiten Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf. "Für eine verhungernde Familie in Somalia, für eine verängstigte Mutter im Jemen, für ein hungriges Schulkind in Mali mag Russlands Krieg in der Ukraine tausende Kilometer weit entfernt erscheinen. Aber seine verheerenden Auswirkungen treffen diese Mütter, Väter und Kinder direkt und mit furchtbaren Folgen."

Die internationale Staatengemeinschaft müsse deswegen ihre Hilfen für die Ukraine und andere Länder steigern, sagte Baerbock. Wichtig seien auch längerfristige Maßnahmen, etwa der Kampf gegen die Erderwärmung und eine Unterstützung von Landwirten beim Schutz vor Dürren, Überschwemmungen und extremen Regenfällen. 

Die internationale Staatengemeinschaft müsse dabei eng zusammenarbeiten, sagte Baerbock, und verwies auf das von der deutschen G7-Präsidentschaft angestoßene neue Bündnis für globale Ernährungssicherheit.

UN-Generalsekretär António Guterres rief Russland bei dem Treffen auf, den Export von ukrainischem Getreide zu ermöglichen. "Russland muss den sicheren Export von in ukrainischen Häfen gelagertem Getreide erlauben." Möglich seien auch "alternative Transportrouten". Zugleich müssten Lebensmittel und Dünger aus Russland einen "vollständigen und unbeschränkten Zugang zu den Weltmärkten" haben.

Mit den Folgen des Ukraine-Krieges für die Ernährungssicherheit befasst sich am Donnerstag auch der UN-Sicherheitsrat. Die Ukraine gehört - wie Russland - zu den wichtigsten Getreide-Exportnationen der Welt. In ukrainischen Häfen sind derzeit Millionen Tonnen Getreide blockiert.

fs/mkü