Münster. - Eine nachhaltige Stadtentwicklung muss auch die Anforderungen der Wirtschaft in Münster angemessen berücksichtigen. Dies war die Kernbotschaft, die die Unternehmerinnen und Unternehmer im IHK-Regionalausschuss für die Stadt Münster an Stadtbaurat Robin Denstorff richteten. Auf Einladung der Ausschussvorsitzenden, Isabel Habla, informierte Denstorff gestern (17. Mai) über Strategien und Projekte der Stadtentwicklung in Münster und stellte sich im Anschluss den Fragen der Unternehmerinnen und Unternehmer.
Zahlreiche Fragen und Diskussionen zielten auf die aus Sicht der Unternehmerinnen und Unternehmer anhaltenden Engpässe im Bereich der Gewerbe- und Wohnbauflächen. Hierdurch würden sowohl die Entwicklungsmöglichkeiten bestehender Unternehmen als auch zunehmend die Gewinnung von Fachkräften erschwert. Zudem trage die für viele Beschäftigte de facto erzwungene Trennung zwischen ihrem Arbeitsplatz in Münster und ihrem Wohnort im Umland dazu bei, dass der Mobilitätsbedarf steige und damit auch die Verkehrsprobleme durch Pendlerverkehr.
„Mit einer nur auf die Stadt Münster begrenzten Strategie werden wir diese Herausforderungen kaum lösen können“, plädierte Isabel Habla als Ausschussvorsitzende für eine erweiterte Betrachtungsweise unter Einbeziehung der Stadtregion.
In seinem Vortrag spannte der Stadtbaurat einen weiten thematischen Bogen und orientierte sich hierbei an den zehn zentralen Handlungsfeldern des Zukunftsprozesses MünsterZukünfte 20/30/50. Als vorrangige räumliche Schwerpunkte der Stadtentwicklung skizzierte der Stadtbaurat die geplanten urbanen Wissensquartiere im Bereich der Steinfurter- und der Busso-Peus-Straße, den erweiterte Hafenbereich sowie die Innenstadt, die in ihrer Funktionsvielfalt ergänzt werden müsse, um sie angesichts veränderter Verbrauchergewohnheiten zukunftssicher zu machen.
Dem Hinweis auf die hohe, aber aktuell nicht zu befriedigende Nachfrage nach Industrie- und Gewerbeflächen setzte Denstorff einen aktuellen Gewerbeflächenspeicher von rund 150 Hektar entgegen, der sukzessive planerisch vorbereitet und im Anschluss vermarktet werden könne. Die für die Stadt im Regionalplanverfahren errechneten Bedarfe lägen gleichwohl höher, könnten aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht vollständig aktiviert werden, berichtete Denstorff.
Die Ausschussvorsitzende Isabel Habla fasste die zentrale Botschaft des Ausschusses an den Stadtbaurat wie folgt zusammen: „Eine starke Wirtschaft und attraktive Arbeitsplätze sind auch in der Zukunft ein nicht zu unterschätzender Standort- und Wettbewerbsfaktor für die Stadt. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, unsere Stadt zukunftsfähig zu machen.“
Industrie‑ und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen
Foto: Im Gespräch (v.l.): Stadtbaurat Robin Denstorff, die IHK-Regionalausschussvorsitzende Isabel Habla und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel./IHK Nord Westfalen