Beim Stichwort Pathologie denken viele vermutlich als erstes an Prof. Karl-Friedrich Börne aus dem Münsteraner Tatort. Ein großer Irrtum, denn der eitle Ermittler ist kein Pathologe, sondern Gerichtsmediziner. Womit sich die Pathologie stattdessen beschäftigt, erklärt Prof. Dr. Eva Wardelmann in einer neuen Ausgabe des WWU-Casts. Nur selten haben die Direktorin des Gerhard-Domagk-Instituts für Pathologie der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster und ihre Kollegen es in ihrem Arbeitsalltag mit Leichen zu tun. Stattdessen suchen sie nach natürlichen Erkrankungen bei Patienten. Stellen sie dabei eine Gewalteinwirkung fest, schalten sie Rechtsmediziner ein.
Der typische Arbeitsalltag des Pathologen besteht darin, Proben zu untersuchen. Das können Abstriche sein, aber auch ganze Organe. Manchmal muss eine Probe auch während einer laufenden Operation untersucht werden, um beispielsweise festzustellen, ob es sich bei einer Gewebeentnahme um Krebs handelt oder nicht. „Unsere Arbeit hat etwas Detektivisches. Wir gehen den Dingen auf den Grund“, betont die Medizinerin im Podcast.
Trotz aller Faszination kämpft das Fach seit einigen Jahren mit Nachwuchsproblemen. Eva Wardelmann analysiert im Gespräch die möglichen Gründe und erklärt, warum Medizinstudierende sich näher mit der Disziplin beschäftigen sollten. Auch die ersten Corona-Obduktionen und der Einfluss der Digitalisierung auf die Pathologie sind Themen des Interviews.
Über den WWU-Cast
Im Podcast der WWU kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen zu Wort. Sie berichten über ihre Forschungsschwerpunkte, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre persönliche Motivation. Alle Folgen sind auf Spotify, Deezer, Apple Podcasts und unter folgendem Link zu hören: go.wwu.de/wwucast
WWU Münster
Bild: © WWU - Sophie Pieper / Prof. Dr. Eva Wardelmann im Podcast.