Unterstützer von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine aus dem Sport müssen für öffentliche Sympathiebekundungen für die russische Invasion mit Sanktionen durch das Internationale Olympische Komitee rechnen. Das stellte Präsident Thomas Bach auf der 139. IOC-Session klar.
"Wir verfolgen sehr genau, wer den Krieg durch Handlungen oder Aussagen unterstützt, und werden die notwendigen Konsequenzen ziehen, wie es beispielsweise der internationale Schwimmverband FINA und der internationale Turn-Verband FIG schon getan haben", erklärte Bach.
Mit seiner Entschlossenheit widersprach Bach auch der Kritik am bisherigen Verzicht auf persönliche Sanktionen gegen russische IOC-Mitglieder: Man könne "Einzelpersonen nicht alleine aufgrund ihres Passes bestrafen", sagte er.
Russlands Schwimm-Olympiasieger Jewgeny Rylow war wegen seiner Teilnahme an einer Massenveranstaltung in Moskau mit Kriegsherr Wladimir Putin zur Unterstützung des Überfalls auf die Ukraine neun Monate gesperrt worden. Der russische Topturner Ivan Kuljak wurde für mindestens ein Jahr aus dem Verkehr gezogen, weil der Athlet bei einem Wettbewerb mit einem Symbol Sympathie mit dem russischen Militär in der Ukraine demonstriert hatte.
Im Gegensatz zu diesen Maßnahmen gehören die Russen Jelena Issinbajewa und Schamil Tarpischtschew trotz internationaler Forderungen nach ihrer Suspendierung weiterhin dem IOC an. Die IOC-Haltung ist jedoch: Beide sind keine Vertreter ihres Landes.
Bach sieht dies durch die Positionen in der Politik gerechtfertigt: "Unsere Herangehensweise liegt auf einer Linie mit der von Regierungen, die auch an Recht und Gesetz gebunden sind, wenn sie Sanktionen verhängen. Sanktionen können nur gegen jene ausgesprochen werden, die für etwas verantwortlich sind."
Auch wiederkehrende Vorwürfe einer zu großen Nähe zu Russland und Putin im Vorfeld des Krieges wies Bach indirekt zurück. "Unglücklicherweise haben sich die Beziehungen mit Russlands politischer Führung in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert. Sie haben sich durch den Dopingskandal, die Cyber-Attacken und sogar persönliche Bedrohungen von Angehörigen des IOC und der Olympischen Bewegung verschlechtert", berichtete Bach.
Das IOC sieht er in der Zukunft besonders nach einer Beendigung des Krieges gefordert. "Die Welt wird dann wieder Brücken bauen müssen, und dann müssen wir in der Olympischen Bewegung die gesamte Welt im friedlichen Wettbewerb vereinen", sagte Bach.
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