Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Oberst Chodai in Teheran erschossen

Chodai ist das prominenteste Opfer eines Angriffs im Iran

In Teheran ist am Sonntag ein ranghohes Mitglied der Revolutionsgarden vor seinem Haus erschossen worden. Oberst Sajjad Chodai sei bei einem bewaffneten Angriff von zwei Motorradfahrern auf einer Straße in der iranischen Hauptstadt getötet worden, teilten die Revolutionsgarden auf ihrer Webseite mit. Sie machten für die "terroristische" Tat "Elemente mit Verbindungen zur globalen Arroganz" verantwortlich - ein Verweis auf die USA und ihre Verbündeten, darunter Israel.

Chodai sei ein "Verteidiger des Heiligtums" gewesen, erklärten die Revolutionsgarden. Diese Bezeichnung wird für Iraner verwendet, die im staatlichen Auftrag in Syrien oder im Irak aktiv sind. Das staatliche iranische Fernsehen erklärte, Chodai sei in Syrien "bekannt" gewesen, ohne nähere Angaben zu machen. Der Iran ist ein wichtiger Verbündeter von Machthaber Baschar al-Assad im syrischen Bürgerkrieg. 

Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Irna wurde Chodai am Sonntagnachmittag durch fünf Kugeln getötet, als er nach Hause zurückkehrte. Irna veröffentlichte Fotos, auf denen ein zusammengesackter Mann auf dem Fahrersitz eines weißen Autos zu sehen ist, mit Blut am Hemdkragen und auf seinem rechten Oberarm. 

Wenige Stunden vor dem Angriff auf Chodai hatten die Revolutionsgarden mitgeteilt, dass sie eine Gruppe von "Verbrechern mit Verbindungen zum Geheimdienst des zionistischen Regimes (Israel)" festgenommen hätten. Sie seien in eine Reihe von Verbrechen verwickelt gewesen, darunter "Überfälle, Entführungen und Vandalismus". 

Chodai ist das prominenteste Opfer eines Angriffs im Iran seit der Tötung des führenden Kernphysikers Mohsen Fachrisadeh im November 2020. Teheran machte Israel für den Angriff auf den Fahrzeugkonvoi Fachrisadehs nahe Teheran verantwortlich. Später hieß es, er sei stellvertretender Verteidigungsminister gewesen.

Im Januar 2020 war der iranische General Kassem Soleimani bei einem US-Drohnenangriff im Irak getötet worden. Soleimani hatte die für Auslandseinsätze zuständigen Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden befehligt.

ck/


© Agence France-Presse