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Sicherheitsbedenken beim Radfahren

Eine Studie zum Weltfahrradtag zeigt, dass Sicherheitsbedenken Menschen vom Radfahren abhalten.

Hamburg - (ots) - Drei Viertel aller Deutschen sind der Ansicht, dass dem Fahrrad eine wichtige Rolle bei der der Reduzierung des Verkehrsaufkommens (75%) und der Verringerung von Treibhausgasen (77%) zukommt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos, die anlässlich des Weltfahrradtages in 28 Ländern durchgeführt wurde. Weltweit ist der Anteil derjenigen, für die Radfahren eine wichtige Rolle bei der Verkehrs- (80%) und Emissionsreduktion (86%) spielt, sogar noch etwas größer. Trotzdem wird das Fahrrad in den meisten Ländern selbst für kurze Strecken erstaunlich selten als bevorzugtes Fortbewegungsmittel genutzt. Wohl auch, weil viele Menschen das Radfahren in ihrer näheren Umgebung für zu gefährlich erachten.

Auto sogar bei kurzen Strecken beliebter als das Fahrrad

Weltweit nutzen lediglich 14 Prozent der Befragten am häufigsten das Fahrrad, um in ihrer Wohngegend kurze Strecken bis zu 2 Kilometern zurückzulegen. Die Unterschiede im Mobilitätsverhalten der Menschen zwischen den untersuchten Ländern sind allerdings erheblich. Während das Fahrrad in den Niederlanden (45%) und in China (33%) das mit Abstand am häufigsten genutzte Verkehrsmittel für kurze Strecken ist, greift in Deutschland nur jeder Fünfte bevorzugt zum Fahrradlenker (21%). Jeder dritte Deutsche legt kurze Entfernungen stattdessen lieber zu Fuß (33%) oder mit dem Auto (31%) zurück. In anderen europäischen Ländern wie Spanien (6%) und Großbritannien (6%) oder den USA (6%) wird das Rad jedoch noch deutlich seltener genutzt.

Je sicherer die Infrastruktur, desto häufiger wird das Rad genutzt

Auffällig ist, dass die Fahrradnutzung für Besorgungen oder den Arbeitsweg in solchen Ländern am höchsten ist, in denen es als sicheres Verkehrsmittel wahrgenommen wird, so z. B. in China oder den Niederlanden. Weltweit gibt mehr als die Hälfte (52%) der Befragten an, dass Radfahren am eigenen Wohnort zu gefährlich sei. Während dies nur auf einen geringen Anteil der Niederländer (14%) und Chinesen (34%) zutrifft, ist das Unsicherheitsgefühl in Lateinamerika, aber auch in einigen europäischen Ländern wie Italien (62%), Frankreich (61%), Spanien (60%) oder Großbritannien (57%) deutlich größer. Deutschland rangiert bei dieser Frage im oberen Mittelfeld: 42 Prozent der Bundesbürger bemängeln die Sicherheit für Radfahrer in ihrer Wohngegend.

Verkehrsplanung: Radverkehr sollte priorisiert werden

In den meisten untersuchten Ländern spricht sich daher auch eine deutliche Mehrheit (weltweit 64%) dafür aus, Fahrrädern bei neuen Infrastrukturprojekten gegenüber Autos den Vorrang zu geben. Auch in Deutschland sind 53 Prozent der Befragten der Meinung, dass der Radverkehr bei neuen Straßen- und Verkehrsinfrastrukturprojekten in der eigenen Region priorisiert werden sollte. Erneut zeigt sich: Die Unterstützung für die Bevorzugung von Fahrrädern in der Verkehrsplanung überwiegt überall dort, wo eine klare Mehrheit die Auffassung teilt, dass Radfahren in der näheren Umgebung zu gefährlich ist. 


Ipsos GmbH