Münster/Lemgo - (lwl.) - Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will den Einsatz von digitalen Assistenzen mit einem Pilotprojekt fördern, um Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Solche Assistenzsysteme sind bereits entwickelt. Beispielsweise Kameras, Beamer oder optische Lichtsignale können die Arbeitnehmer:innen bei Montage- oder Verpackungsarbeiten unterstützen. Es fehlt aber an der Erprobung in der Arbeitswelt.
Mit dem Pilotprojekt will der LWL Erfahrungen sammeln, wie die Assistenten im Arbeitsalltag eingesetzt werden können. Der LWL-Sozialausschuss hat am Dienstag (24.5.) in Münster für das Projekt 130.000 Euro bewilligt. Projektpartner von "Omni Assist" ist die "delta 3 GmbH" in Lemgo, eine Ausgründung der Technischen Hochschule Ostwestfalen und des Fraunhofer Institutes.
"Es ist ein Problem, dass auch gut entwickelte Hilfsmittel in der realen Arbeitswelt nicht eingesetzt werden, weil die Erfahrungen fehlen, wie der Transfer in den Arbeitsalltag gelingen kann", sagte LWL-Sozialdezernent Matthias Münning. "Oft scheitern Betriebe, die daran interessiert sind, Menschen mit Behinderung einzustellen, an praktischen Fragen bei der Planung von angepassten Arbeitsplätzen. Mit dem Projekt wollen wir die nötigen Erfahrungen sammeln um sie auch an andere Betriebe weitergeben zu können. Die Chancen der Digitalisierung werden so für Menschen mit Behinderung genutzt."
Um geeignete Betriebe zu gewinnen setzt der LWL erstmals das Instrument "Innovationsgutscheine" ein. Dabei erhalten interessierte Unternehmen einen Gutschein, den sie bei der "delta 3 GmbH" einlösen können. Die Expert:innen analysieren dann die betrieblichen Bedingungen und machen konkrete Vorschläge, wie das Unternehmen mit digitaler Unterstützung Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung einrichten kann. "Wenn die Innovationsgutscheine dabei helfen, neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen, werden wir sie auf Dauer anbieten", so Münning.
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