Die Hilfsorganisation SOS Méditerranée hat am Freitag an die zuständigen Behörden appelliert, das Rettungsschiff "Ocean Viking" mit 296 geretteten Menschen an Bord in einen sicheren Hafen einlaufen zu lassen. Ein Teil der Migranten an Bord benötige dringend medizinische Hilfe, teilte die NGO am Freitag mit.
Nach den ersten beiden Rettungseinsätzen am 19. Mai hat die Ocean Viking acht Anfragen an die Seebehörden in Libyen, Malta und Italien gerichtet, sagte ein Vertreter von SOS Méditerranée der Nachrichtenagentur AFP. Für die Menschen an Bord sei aber "keine Lösung gefunden worden". Die "Ocean Viking" selbst könne nur eine "Unterkunft auf Zeit" sein.
Das Schiff wird von SOS Méditerrannée gemeinsam mit der Internationalen Föderation der Rot-Kreuz- und Roter-Halbmond-Gesellschaften betrieben. In vier Rettungsaktionen rettete es seit dem 19. Mai insgesamt 296 Migranten vor den Küsten von Libyen und Malta. Darunter sind laut SOS Méditerranée 49 Minderjährige und sechs schwangere Frauen.
Seit Februar 2016 nahmen die Rettungsschiffe von SOS Méditerranée, die "Ocean Viking" und die "Aquarius", insgesamt 35.630 Menschen auf. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) bezeichnet das zentrale Mittelmeer als gefährlichste Fluchtroute der Welt. Die Organisation geht davon aus, dass dort seit 2014 rund 24.000 Menschen ums Leben kamen. Im vergangenen Jahr waren es demnach 2048.
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