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Kardinalstaatssekretär gestorben

Der langjährige Kardinalstaatssekretär Sodano ist im Alter von 94 Jahren gestorben.

Der frühere Staatssekretär im Vatikan, Angelo Sodano, ist tot. Wie der Vatikan am Samstag mitteilte, starb der über lange Jahre zweitwichtigste Mann am Heiligen Stuhl am Vortag im Alter von 94 Jahren in Rom. 

In einem Beileidstelegramm an Sodanos Familie würdigte Papst Franziskus den verstorbenen Kardinal als "geschätzten Mann der Kirche, der sein Priestertum mit Großzügigkeit gelebt" habe. Die Trauerfeier findet am Dienstag im Petersdom im Beisein des Papstes statt.

Sodano war rund fünf Jahrzehnte im diplomatischen Dienst des Vatikans tätig. 1989 wurde er vom damaligen Papst Johannes Paul II. zum vatikanischen Außenminister und 1991 zum Kardinalstaatssekretär ernannt. In der Funktion blieb er noch unter Benedikt XVI. bis zum Jahr 2006. Fast 15 Jahre lang war er somit die Nummer zwei im Vatikan.

Als Dekan und Vorsitzender des Kardinalskollegiums behielt Sodano aber auch danach noch großen Einfluss in der Kurie. 2019 trat er im Alter von 92 Jahren von seinem Posten als Kardinaldekan zurück.

Sodano stand im Mittelpunkt einer Reihe von Kontroversen. In seinem Buch "Sodom. Macht, Homosexualität und Doppelmoral im Vatikan" prangerte der französische Journalist Frédéric Martel Sodanos Lebensstil in Rom sowie seine Verbindungen zum chilenischen Militärmachthaber Augusto Pinochet während seiner Zeit als Nuntius in Chile an.

Laut der Wochenzeitung "National Catholic Reporter" soll Sodano zudem den 2008 verstorbenen Gründer des erzkonservativen katholischen Ordens Legionäre Christi, Marcial Maciel Degollado, geschützt haben, der viele Jahre lang mit einer Frau zusammenlebte, mit der er ein Kind hatte. Gegen Marcial Maciel wurden auch Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen erhoben.

ans/ju/yb