Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Das Mysterium des Ursprungs

Es ist eine jener Fragen, die jeden Menschen umtreibt: Wie sieht unser Ursprung aus? Woher kommt die Welt? Wie ist sie entstanden? Der Ursprung allen Lebens ist ein großes Mysterium. Seit Menschengedenken wird darüber nachgedacht, philosophiert und geforscht.

Seit mehr als 17 Jahren stellt sich auch die Münchner Künstlerin Judith Milberg mit ihren Gemälden, Arbeiten auf Papier und seit kurzem auch mit Skulpturen solche Fragen. Sie ist bewegt und fasziniert  vom  Mysterium allen Seins. In ihren unverwechselbaren Arbeiten folgt sie allein ihrer Intuition.  Jetzt stellt sie in der Münsteraner Galerie Laing ihre neuesten Arbeiten unter dem Titel „Kambrium“ aus.  

Judith Milberg: Life ist formed by the same material like mountains and clouds 2019, 90 x 150 cmAm Samstag den 29. März ist die Vernissage in der Galerie Laing. Begleitet wird die Künstlerin Judith Milberg von ihrem nicht weniger bekannten Mann, dem Schauspieler und Tatort-Kommissar Axel Milberg.  

Mit dem Titel ihrer Ausstellung spielt Judith Milberg auf die erste Ära der Erdgeschichte an. Vor rund 540 Millionen Jahren haben sich im sogenannten „Kambrium“ Fauna und Flora entfaltet und damit die Anfänge des Lebens wie wir sie heute kennen.  

In diesem Materie-Raum-Zeit-Kontinuum universeller Energie verortet sich die Künstlerin mit jeder Arbeit neu. Sie spricht von einer inneren Explosion, einer inneren Notwendigkeit, die sie ihre unverwechselbare Bildsprache finden lässt. Am Anfang stehen Experimente mit unterschiedlichsten Materialien und Techniken. Milberg setzt zum Beispiel eine Tinte aus Kupfer, versetzt mit einem bestimmten Essig, selbst an und verschmilzt sie mit Interferenz- und Metallpigmenten. „Kunst schaffen, ist Empathie“, erklärt die Künstlerin. „Sie trägt dazu bei, uns für das Geschenk des Lebens zu sensibilisieren. Das Leben ist ein Geschenk. Darüber bin ich mir jeden Tag bewusst.“  

Judith Milberg: Kambrische Explosion, 2018, Pastell, Tusche und Pigmente auf Papier, 300 x 150 cmJudith Milberg arbeitet kraftvoll, mit jener Energie, die für sie das Leben verkörpert. Pastellkreiden, Kohle und Pigmente reibt sie mit großem Kraftaufwand in Papier, Holz und Naturleinwand ein; das überraschende Ergebnis sind hauchfeine, pudrigdelikate Farbnuancen. Farben in transparenten Schattierungen, amorphe, ornamentale und sphärische Formen fluten die Bilder all over, ohne Anfang und Ende, in immer neuen Metamorphosen, Schichtungen und Verschmelzungen.  

„It is wrong to define an upper or a lower”, lautet der Titel eines Gemäldes – elementar für ihre Erkenntnis, dass es in der Kunst keine Hierarchien, sondern nur Vernetzungen, Dialoge und Transformationen gibt.  

Seit kurzem formt Milberg Skulpturen aus Ton. Der Schritt in die Dreidimensionalität war überfällig, betrachtet man die kubisch-tektonischen, kugeligen Elemente ihrer Kompositionen in ihrer dynamisch-sensualistischen Körperlichkeit.  

Die Oberfläche der Plastiken bearbeitet sie mit Graphit, reinem Kohlenstoff. „Kohlenstoff in seinen Verbindungen ist die Grundlage allen Lebens“, erklärt sie. „In seiner Reinform kennen wir ihn als Diamanten. Diamant ist das härteste natürliche Material. Wenn ich das Element Graphit in den weichen Ton einarbeite, bin ich Teil eines ursprünglichen Schaffensprozesses.“  

In der Galerie Laing sind rund 30 Gemälde und Arbeiten auf Papier sowie etwa 10 Skulpturen der Künstlerin aus den Jahren 2018 bis 2020 zu sehen. Die Ausstellung wird von der Münchner Kunstexpertin und Autorin Dr. Eva Karcher kuratiert. Begleitend erscheint der Katalog „Judith Milberg. Kambrium“.  

Die Künstlerin Judith Milberg - Foto: Linus MüllerschönJudith Milberg wurde in München geboren, studierte Kunstgeschichte, Ägyptologie und Kommunikationswissenschaften. Noch während des Studiums gründete sie eine Firma für Kunst-Management, kuratierte Ausstellungen, gab Bücher heraus und archivierte private Kunstsammlungen.  

Darüber hinaus konzipierte und realisierte sie Kunst- und Kulturprojekte für Wirtschaft, Museen und Kultureinrichtungen. Seit 17 Jahren arbeitet Judith Milberg ausschließlich als Künstlerin.  

Ihre Ausstellungstournee „Judith Milberg. Aus der Mitte“ 2017 in der HypoVereinsbank München, Kiel und Berlin war ein großer Erfolg. Begleitend erschien ein Katalog im Kerber Verlag. (www.judithmilberg.com).  


Galerie Laing, Hafenweg 46, 48155 Münster, Tel. 0251 77793145∙ www.galerie-laing.com