Das "Wall Street Journal" hatte am Montag berichtet, die Opec+ könne Russland wegen des Ukraine-Kriegs suspendieren. Dazu äußerte sich die Gruppe am Donnerstag nicht.
Die von Saudi-Arabien angeführte Opec und ihre zehn Partner hatten die Förderung im ersten Coronajahr 2020 massiv gedrosselt, weil die Preise mangels Nachfrage eingebrochen waren. 2021 beschloss die Opec+ dann, die Förderung langsam wieder auszuweiten; die Entscheidung wird monatlich überprüft. In den vergangenen Monaten lag die zusätzliche tägliche Fördermenge bei 432.000 Barrel. Ein Barrel sind 159 Liter.
ilo/bfi
Trotz der hohen Rohölpreise halten die in der Opec zusammengeschlossenen Ölförderstaaten und ihre von Russland angeführten Partnerländer an einer nur geringfügigen Ausweitung der Fördermenge fest. Wie im Mai sollen auch im Juni 432.000 Barrel pro Tag extra gefördert werden, teilte die Gruppe Opec+ am Donnerstag nach einem Ministertreffen in Wien mit. Diese Entscheidung war erwartet worden.
Die 13 Mitgliedsländer der von Saudi-Arabien angeführten Opec und ihre zehn Partner hatten die Förderung im ersten Coronajahr 2020 massiv gedrosselt, weil die Preise mangels Nachfrage eingebrochen waren. 2021 beschloss die Opec+ dann, die Förderung langsam wieder auszuweiten; die Entscheidung wird monatlich überprüft.
Die Ankündigung eines geplanten EU-Embargos für russisches Öl hatte am Mittwoch die Sorgen vor einer Angebotsverknappung verstärkt. Die Preise schossen daher in die Höhe und ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zwischenzeitlich mehr als 110 Dollar - das war der höchste Stand seit zweieinhalb Wochen.
Wann ein EU-weites Öl-Embargo auf russische Lieferungen kommt, ist aber unklar. Verschiedene Mitgliedstaaten haben Widerstand angekündigt - insbesondere Ungarn, das stark von russischen Lieferungen abhängig ist.
Preisdämpfend könnte allerdings die "Aussicht auf einen Nachfragerückgang aufgrund der in China beobachteten Einschränkungen" wirken, sagte Analyst Walid Koudmani von XTB vor der Entscheidung in Wien. In China befinden sich derzeit (Stand 3. Mai) nach Daten des Unternehmens Nomura über 40 chinesische Städte entweder vollständig oder teilweise im Lockdown.
ilo/jm
© Agence France-Presse