In den weiteren Spielen am Samstagabend besiegte die Türkei mit dem deutschen Trainer Stefan Kuntz in der Liga C die Färöer souverän mit 4:0 (1:0). Finnland mit Torwart Lukas Hradecky von Bundesligist Bayer Leverkusen kam hingegen in der Liga B nicht über ein 1:1 (1:0) gegen Bosnien-Herzegowina hinaus.
Beim ersten Sieg für Ungarn über England seit 60 Jahren war der Außenseiter die zwingendere Mannschaft. Dominik Szoboszlai von DFB-Pokalsieger RB Leipzig erzielte per Foulelfmeter den entscheidenden Treffer (66.).
"Wir müssen akzeptieren, dass wir nicht genug getan haben, um das Spiel zu gewinnen", sagte Englands Trainer Gareth Southgate, der einige Stammkräfte wie Jack Grealish oder Raheem Sterling zunächst auf der Bank gelassen und mit Jarrod Bowen und James Justin stattdessen zwei Debütanten das Vertrauen geschenkt hatte. "Ich muss überprüfen, ob ich das richtig gemacht habe", gestand er ein.
In der Puskas Arena in der ungarischen Hauptstadt tat sich ein ungewohntes Bild auf. Aufgrund rassistischer Beleidigungen bei der EM im vergangenen Jahr wurde Ungarn zu Geisterspielen verdonnert, die UEFA erlaubte jedoch, Kinder unter 14 Jahren kostenlos in die Stadien einzuladen. So konnten immerhin rund 30.000 Zuschauer den Sieg des Weltranglisten 40. bejubeln. Einige benahmen sich dennoch daneben und buhten, als die englischen Spieler wie vor jedem Spiel als Zeichen gegen Rassismus auf die Knie gingen. "Deshalb tun wir es, deshalb beziehen wir Stellung, und wir werden das auch weiterhin als Team tun", sagte Southgate.
Die Türkei, die nach dem Abstieg nur noch in der dritthöchsten Spielklasse startet, setzte sich dank der Treffer von Cengiz Ünder (37.), Halil Dervisoglu (47.), Serdar Dursun (82.) und Merih Demiral (85.) gegen Außenseiter Färöer durch. Kuntz' Team ist in der Gruppe mit dem Fußballzwerg sowie Luxemburg und Litauen der klare Favorit.
Die Finnen ließen in der Liga B nach einem Last-Minute-Gegentreffer wichtige Punkte liegen. Das Führungstor des Ex-Schalkers Teemu Pukki (45.+1, per Handelfmeter) glich Smail Prevljak (90.+3) nach Vorarbeit von Stürmerstar Edin Dzeko aus.
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