Lawrow landete am Dienstag am Flughafen von Ankara, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Am Mittwoch soll der von einer militärischen Delegation begleitete Lawrow mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu zusammenkommen.
Es handelt sich um die zweite Türkei-Reise Lawrows seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Anfang März hatte er in einem Vermittlungsversuch zwischen den Kriegsparteien in Antalya sowohl Cavusoglu als auch den ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba getroffen.
Bei den neuen Verhandlungen in der Türkei soll es um Möglichkeiten zur Auflösung der Blockade ukrainischer Getreideexporte gehen. Medienberichte, wonach an den Gesprächen am Mittwoch auch der ukrainische Botschafter Wassyl Bodnar teilnehmen soll, wurden von der ukrainischen Botschaft in Ankara dementiert.
In ukrainischen Häfen liegen derzeit dutzende Container-Schiffe fest, die vom russischen Militär blockiert werden. Damit können die ukrainischen Exporte von Weizen, Sonnenblumenöl, Dünger und anderen Gütern nicht wie gewohnt abgewickelt werden. Behindert wird die Schifffahrt im Schwarzen Meer zudem durch Seeminen. Bodnar hatte Russland am vergangenen Freitag vorgeworfen, "schamlos zu stehlen" und ukrainisches Getreide über die annektierte Krim zu exportieren - vor allem in die Türkei.
Die Türkei hat auf Bitten der Vereinten Nationen angeboten, trotz der teils auch nahe der türkischen Küste entdeckten Seeminen im Schwarzen Meer maritime Konvois aus ukrainischen Häfen zu eskortieren.
Kreml-Chef Wladimir Putin hatte in der vergangenen Woche in einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan gesagt, seine Regierung sei zu einer Zusammenarbeit mit Ankara bereit, um den freien Warenverkehr im Schwarzen Meer zu ermöglichen. Dies beziehe sich auch auf Getreideexporte aus ukrainischen Häfen. Laut einer Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums telefonierten am Dienstag die Verteidigungsminister Russlands und der Türkei zu dem Thema.
Sowohl die Ukraine als auch Russland gehören zu den wichtigsten Getreideexportnationen weltweit. 30 Prozent des weltweit produzierten Weizens stammen aus den beiden Ländern.
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