Die Mutter der zehnjährigen Clara, Anne Maja Reiniger-Egler, sowie der Vater der elfjährigen Lara Valentina, Filip Blank, hatten Ende Mai einen verzweifelten, öffentlichen Hilfsappell bei der Suche nach ihren Kindern gestartet. Die früheren Partner der beiden Elternteile waren mit den Kindern ohne Zustimmung von Mutter beziehungsweise Vater in Paraguay untergetaucht. Der Vater von Clara ist ein mutmaßlicher Gegner von Corona-Impfungen. In Paraguay leben viele deutsche Impfgegner, die sich infolge der Corona-Pandemie in dem südamerikanischen Land niedergelassen haben.
Interpol suchte die untergetauchten Elternteile per Haftbefehl. Das flüchtige Paar meldete sich nach anfänglichem Widerstand dann per Videobotschaft, danach bestand wieder Kontakt.
Die beiden Mädchen wurden nun in dem Touristenort Ruinas de Trinidad in der Nähe der Stadt Encarnación rund 400 Kilometer südöstlich von Asunción ihren in Deutschland lebenden Eltern übergeben, wie Kommissar Cardozo weiter berichtete. "Den Mädchen geht es sehr gut. Sie sehen gut aus", sagte Cardozo der Nachrichtenagentur AFP. Er hob hervor, es habe keinerlei Polizeieinsatz und auch keine Polizeipräsenz bei der Übergabe der Mädchen gegeben, "damit das Treffen möglichst normal abläuft und um eine Situation zu vermeiden, die für die Mädchen traumatisch hätte sein können".
Die Mädchen waren nach Angaben der paraguayischen Behörden zuletzt am 19. Januar gesehen worden. Es bestand der Verdacht, dass sie in einer Siedlung deutscher Impfgegner versteckt gehalten werden. Auch die Staatsanwaltschaft Essen ermittelte in dem Fall.
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