Münster - (lwl) - Pieter Claesz (1597-1660) gilt als einer der bedeutendsten Haarlemer Maler von Mahlzeiten-Stillleben im 17. Jahrhundert. Unter seinen Zeitgenossen wurde er insbesondere aufgrund seiner Darstellungen silberner und goldener Gefäße geschätzt. Claesz' Gemälde "Stillleben mit Römer, venezianischem Glas, Brot und Oliven" von 1644 ist das Kunstwerk des Monats Juni im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster.
Das Gemälde, ein sogenanntes Imbiss-Stillleben, malte der Künstler auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Auf dem linken Ende eines Tisches wurden verschiedene Gefäße und Speisen arrangiert: zuerst der dominierende Römer, ein mit Weißwein gefülltes Glas, und zwei silberne Teller, auf denen Oliven und ein bereits angebissenes, helles Brötchen präsentiert werden. Dann ein kostbares liegendes Glas im venezianischen Stil sowie ein schräg gelegtes Messer mit einem Griff aus Elfenbein und über die Tischfläche verstreut diverse geknackte Wal- und Haselnüsse. Trotz der Sparsamkeit dieses Arrangements weisen die kostbaren Gefäße und erlesenen Speisen auf den Wohlstand und hohen sozialen Rang des Eigentümers hin.
Claesz wurde um 1597 in Berchem bei Antwerpen geboren und gelangte vermutlich noch als junger Mann nach Haarlem. Zwischen Antwerpen und Haarlem bestanden enge Beziehungen und als nach dem Fall von Antwerpen im Jahr 1585 viele protestantische Einwohner in die nördlichen Provinzen flohen, erlebte auch Haarlem einen immensen Bevölkerungsanstieg.
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Bild: Das Stillleben von Pieter Claesz aus dem 17. Jahrhundert ist das Kunstwerk des Monats Juni im LWL-Museum für Kunst und Kultur / LWL/Neander