Ein 17-Jähriger muss sich seit Freitag in München wegen eines mutmaßlichen Mordes an einer drei Jahre jüngeren schlafenden Freundin vor Gericht verantworten. Laut Anklage soll er seine Bekannte im Oktober nachts in deren Elternhaus in der bayerischen Landeshauptstadt erstochen haben, in dem er regelmäßig übernachtete. Der Prozess läuft vor einer Jugendkammer unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Nach Angaben eines Sprechers des Landgerichts München I legte der junge Mann zum Prozessauftakt ein Geständnis ab und bedauerte seine Tat. Für das Verfahren setzte das Gericht zunächst Verhandlungstermine bis zum 2. August an.
Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft gab es bei dem Beschuldigten Hinweise auf psychische Auffälligkeiten. Der Jugendliche pflegte demnach seit mehreren Monaten eine mindestens freundschaftliche Beziehung zu der 14-Jährigen und übernachtete immer wieder auch in deren Elternhaus.
Bei einem solchen Anlass wurde auch die mutmaßliche Tat begangen. Die Mutter des Opfers fand ihre erstochene Tochter damals morgens leblos im Bett.
Der 17-Jährige flüchtete zunächst, es lief eine öffentliche Fahndung. Noch während die Polizei mit einem Großaufgebot nach ihm suchte, bemerkten zwei ebenfalls jugendliche Bekannte des jungen Manns diesen einen Tag nach der Tat an einem Münchner S-Bahnhof. Sie informierten den Sicherheitsdienst, der dann die Bundespolizei alarmierte. Der 17-Jährige wurde festgenommen.
bro/cfm
© Agence France-Presse