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Griechenland: Illegale Einreisen werden nicht toleriert

Griechenland, also das Land, was am meisten unter Anströmen Geflüchteter leidet, weil sich niemand in der EU darum kümmert, reagiert auf die Drohung der Türkei, die Grenzen zu öffnen.


Griechenland wird nach Angaben von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis "keine illegalen Einreisen" in sein Land erlauben. Griechenland habe nach der Ankündigung der Türkei, Flüchtlinge wieder nach Europa zu lassen, "die Sicherheit an seinen Grenzen verstärkt", schrieb der konservative Regierungschef am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Griechische Grenzschützer hinderten hunderte Flüchtlinge am Übertreten der türkisch-griechischen Grenze.

Die Grenze sei bei Kastanies im Nordosten Griechenlands abgeriegelt worden, verlautete aus griechischen Polizeikreisen. Hunderte Migranten steckten daraufhin in der Pufferzone zwischen der Türkei und Griechenland fest, wie AFP-Journalisten vor Ort berichteten. Sie beobachteten Armeelaster, die mit Stacheldrahtrollen beladen waren. Bewaffnete Soldaten standen bereit.

Der griechische Generalstabschef und der Minister für Zivilschutz waren am Freitag nach Kastanies in der Region Evros gereist. Auf der türkischen Seite liegt der Ort Edirne.

Auch das EU-Land Bulgarien verstärkte seine Grenzkontrollen. Am Freitagmorgen seien Polizisten an die Grenze zur Türkei entsandt worden, teilte der bulgarische Ministerpräsident Boiko Borissow mit. "Es ist beunruhigend, dass die türkischen Grenzschützer abgezogen wurden."

Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur DHA sammelten sich Flüchtlinge in Ayvacik an der Westküste der Türkei, um über das Meer auf die griechische Insel Lesbos zu gelangen. AFP-Reporter auf Lesbos beobachteten zwei Boote mit rund 70 Menschen an Bord, die dort ankamen. Die Lager auf Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos sind heillos überfüllt, dort herrschen seit langem menschenunwürdige Zustände.

Die Türkei hatte am Freitag vor dem Hintergrund der militärischen Eskalation in Nordsyrien erklärt, sie werde ihre Grenzen nicht länger für Flüchtlinge auf dem Weg in die EU schließen. Ein Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdogans Partei AKP sagte dem Sender CNN Türk, die Türkei könne dem Druck durch neu ankommende Flüchtlinge nicht mehr standhalten. Seit Anfang Dezember sind nach UN-Angaben rund 950.000 Menschen aus den umkämpften Gebieten in Nordwestsyrien geflohen.

lan/ck

© Agence France-Presse