Die Einspeicherung von Gas müsse deshalb vorangetrieben werden. Über den Grund für die aktuelle Drosselung der Gaslieferungen aus Russland durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 wolle er nicht spekulieren, sagte Kellner weiter. Jeden Sommer gebe es "reguläre Wartungsarbeiten" an der Pipeline. Das Wirtschaftsministerium versuche herauszufinden, ob der aktuelle Rückgang der Gaslieferungen durch die Pipeline mit diesen in Verbindung stehe.
Der russische Staatskonzern Gazprom hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 um gut 40 Prozent gedrosselt würden. Demnach könne nur noch eine Durchleitung von 100 Millionen Kubikmetern Gas am Tag anstelle der üblichen 167 Millionen Kubikmeter sichergestellt werden. Grund seien fehlende Teile vom deutschen Siemens-Konzern, die sich in Reparatur befunden hätten.
Eine wichtige Rolle bei der Gasversorgung in Deutschland spiele auch das seit Anfang April unter Treuhandverwaltung gestellte Unternehmen Gazprom Germania, sagte Kellner weiter. Das Unternehmen sei "entscheidend für die Versorgungssicherheit im Land sowie für die Stabilität und die Verträge", stehe aufgrund von russischen Sanktionen aber unter finanziellem Druck. Die Bundesregierung habe sich deshalb entschieden, das Unternehmen mit einem Darlehen von neun bis zehn Milliarden Euro zu unterstützen.
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