Münster -(pbm/al) - Sie haben sich auf den Weg gemacht, um sich von Gott anschauen zu lassen: Neun Erwachsene aus verschiedenen Pfarreien im Bistum Münster hat Bischof Dr. Felix Genn am 1. März im Rahmen einer feierlichen Vesper zur Taufe oder Firmung zugelassen.
An Ostern werden
sie in ihren Heimatgemeinden getauft und gefirmt werden und die erste heilige
Kommunion empfangen.
Die Taufbewerberinnen und -bewerber stammen aus den
Pfarreien St. Mauritz Münster und Liebfrauen-Überwasser Münster, St. Josef
Bocholt, St. Antonius Rheine, St. Peter und Paul Velen, St. Johannes Oelde und
St. Lucia Harsewinkel. Mit ihren Paten sowie Vertreterinnen und Vertretern der
Pfarreien waren sie nach Münster gekommen.
Vor Beginn der Vesper hatten die
Pfarreienvertreter die Bewerber im Kreuzgang des Doms dem Bischof vorgestellt
und ihm ein Sendschreiben der jeweiligen Pfarrer überreicht. Damit bitten diese
den Bischof, ihre Bewerber zur Taufe zuzulassen. Diese Zulassung vollzog Genn
während der Vesper, indem er den künftigen Täuflingen die Hand auflegte.
In
seiner Predigt griff Genn einen Aspekt aus dem Magnificat, dem Lob Gottes durch
die Gottesmutter Maria auf. Maria beschreibe darin die Großtat Gottes an ihr
als einem einfachen Menschen. „Dass Gott auf einen einzelnen Menschen schaut,
fasst zusammen, was uns als Christen ausmacht: Wir glauben, dass Gott uns
anblickt, im Auge hat“, sagte der Bischof. Die Allmacht Gottes bestehe
wesentlich darin, dass er alle Menschen sehe, sich allen „mit liebevollen Augen
und gütigem Blick“zuwende. Damit wage er es auch, dem Menschen die freie Wahl
zwischen Gut und Böse zu lassen. In den Glauben daran sollten die Bewerberinnen
und Bewerber durch „den Akt der Taufe, die Salbung in der Firmung und die
Nahrung in der Eucharistie hineinwachsen.“Gott habe jedem Menschen das Leben
gegeben. Daher könnten Christen sich nicht selbst als Herren über Leben und Tod
verstehen, erklärte der Bischof unter Bezug auf Sterbehilfe und Abtreibung.
Zugleich könnten Christen, da auch Gott jeden Menschen sehe, niemanden
ausgrenzen, betonte Genn mit Blick auf Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
„Unser Glaube begrenzt und weitet uns Handeln also gleichzeitig“, sagte der
Bischof. Stellvertretend für alle Taufbewerberinnen und -bewerber äußerte sich
Pfarrer Robert Mensing über deren Beweggründe. Sie würden von innerer Sehnsucht
bewegt. Gott gebe den Menschen das Angenommen-Sein, nach dem sie sich sehnten.
Bildunterschriften: 2: Mit der Geste des Handauflegens ließ Bischof Felix Genn die Bewerber zur Taufe zu.
Pressedienst Bistum Münster 1.3.203: Vor der Vesper wurden die Taufbewerberinnen und -bewerber im Kreuzgang des Dom Bischof Felix Genn vorgestellt.
Fotos: Bischöfliche Pressestelle / Jakob Kuhn