Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad verwandelte Medwedew nach 1:37 Stunden seinen ersten Matchball und vermied eine erneute Halle-Niederlage gegen einen deutschen Außenseiter. 2021 hatte der US-Open-Sieger in Runde eins gegen Jan-Lennard Struff verloren. Otte, der noch nie einen Top-10-Spieler bezwungen hat, vergab im ersten Durchgang beim Stand von 5:4 einen Satzball. Im zweiten Satz war Medwedews Break zum 4:2 entscheidend.
Trost für Otte: In der kommenden Woche wird er mindestens als Weltranglisten-38. und damit so hoch wie nie geführt sein. Medwedew trifft im Finale auf den Polen Hubert Hurkacz (Nr. 5) oder Nick Kyrgios aus Australien - Kyrgios könnte im Falle eines Turniersieges noch an Otte vorbeiziehen.
Otte, noch Nummer 51 der Welt, waren die Strapazen des Viertelfinals gegen Karen Chatschanow (4:6, 7:6, 6:4) zunächst nicht anzumerken. Im ersten Satz musste das Match wegen technischer Probleme für einige Minuten unterbrochen werden, nachdem ein harter Aufschlag Ottes die Netzbefestigung gelöst hatte. Otte ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, er nahm Medwedew den Aufschlag zum 5:3 ab, musste jedoch in den Tiebreak.
Siebenmal seit der Premiere 1993 ging der Finalsieg in Halle, einem traditionellen Härtetest für das in diesem Jahr am 27. Juni beginnende Wimbledon-Turnier, an einen deutschen Profi. Zuletzt war Florian Mayer 2016 erfolgreich.
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