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Italien stützt mit Milliarden seine Wirtschaft

Zur Frage nach den konkreten Hilfsmaßnahmen sagte Gualtieri, möglich seien etwa Steuergutschriften für von der Corona-Krise betroffene Unternehmen.


Angesichts der gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie hat Italien Nothilfen für Unternehmen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro angekündigt. "Bis kommenden Freitag werden wir Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft für alle betroffenen Sektoren im ganzen Land verabschieden", sagte Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri in einem am Sonntag in der Zeitung "La Repubblica" veröffentlichten Interview. 

Die versprochenen Milliardenhilfen entsprechen 0,2 Prozent des italienischen Bruttoinlandsprodukts. Das Hilfspaket muss vom italienischen sowie dem EU-Parlament bewilligt werden. "Ich habe keinen Grund zu glauben, dass Brüssel unserer Forderung widersprechen wird", sagte Gualtieri.

Zur Frage nach den konkreten Hilfsmaßnahmen sagte Gualtieri, möglich seien etwa Steuergutschriften für von der Corona-Krise betroffene Unternehmen. Er kündigte zudem an, dass die 19 Finanzminister der Eurozone bei ihrem Treffen am 16. März gegebenenfalls über einen gemeinsamen Plan zur Abfederung der Krise beraten würden.

Am Montag gibt das italienische Statistikamt das Haushaltsdefizit des vergangenen Jahres bekannt. Dieses werde voraussichtlich bei 1,6 bis 1,7 Prozent des BIP liegen und die EU-Vorgaben nicht überschreiten, sagte Gualtieri.

Zugleich räumte der Minister ein, dass die Coronavirus-Epidemie sich erkennbar auf das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal dieses Jahres auswirken werde. 

Bereits am Freitag hatte die Regierung in Rom ein Hilfsprogramm für Unternehmen und Kommunen in elf Kleinstädten in Norditalien angekündigt, die wegen der Epidemie abgeriegelt wurden. Italien ist das am stärksten vom weltweiten Coronavirus-Ausbruch betroffene Land Europas. Mehr als tausend Infektionen wurden nachgewiesen, 29 Menschen starben. Am stärksten betroffen sind die Regionen Lombardei und Venetien. 

isd/lan

© Agence France-Presse