Vier weitere Menschen wurden noch vermisst, wie die griechische Küstenwache mitteilte. Demnach begann am Samstagabend eine großangelegte Rettungsaktion rund drei Kilometer südlich der Insel Delos. Unter den Geretteten waren 24 Frauen und 21 Kinder. Drei Menschen mussten auf Mykonos ärztlich versorgt werden.
Die Hafenpolizei reagierte auf einen Notruf und schickte drei Boote und ein Schleppschiff zu dem aus der Türkei kommenden Boot, wie die Küstenwache weiter mitteilte. Das in Seenot geratene Segelschiff mit den Flüchtlingen an Bord konnte den Angaben zufolge nicht abgeschleppt werden, da es bereits mit Wasser volllief und zudem starker Wind herrschte.
Die Flüchtlinge wurden zunächst mit Booten auf eine nahegelegene Felsinsel gebracht und am frühen Sonntag dann nach Mykonos. Die Suche nach den Vermissten dauerte den Angaben zufolge noch an.
Der griechische Migrationsminister Notis Mitarachi hatte zuvor im Online-Dienst Twitter geschrieben, dass acht Migranten vermisst würden und 104 gerettet worden seien. Er forderte die Türkei auf, mehr für den Schutz von Menschenleben zu tun und härter gegen Schleusernetzwerke vorzugehen.
Im Mai hatten griechische Behörden nach eigenen Angaben an einem einzigen Tag rund 600 Flüchtlinge daran gehindert, von der Türkei aus über das Meer nach Griechenland zu gelangen - die höchste Zahl an einem Tag in diesem Jahr.
Nach Angaben des Migrationsmisteriums in Athen kamen in den ersten Monaten dieses Jahres fast 30 Prozent mehr Flüchtlinge an als im Vorjahreszeitraum.
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