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Rein in die Schuh-Komfortzone

Die AGR gibt Tipps für einen rückengerechteren Gang durch das Leben, egal ob mit High Heels, Sneaker und Co.

Sie strecken das Bein optisch und gelten als elegant, cool und sexy. Allerspätestens seit Sex and the City sind sie zudem Statussymbol – die Rede ist von High Heels. Und es stimmt: Viele Frauen bewegen sich auf Absätzen durch’s Leben. Ein hoher Absatz kann ihnen das Gefühl geben, stilbewusst mitten im Leben zu stehen und Haltung zu zeigen. Doch was dem Selbstbewusstsein und dem Auftreten hilft, ist nicht immer auch gesund für Füße oder Rücken. Unpassendes Schuhwerk, und damit sind nicht nur High Heels gemeint, kann eine Reihe von unerwünschten Problemen hervorrufen. Wussten Sie, dass unsere Füße mehr als ein Drittel unseres Lebens in Schuhen verbringen? Höchste Zeit also für eine Bestandsaufnahme und hilfreiche Tipps für rückengesundes Fortbewegen von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V.

Wer schön sein will muss (nicht) leiden! 

Hohe Absätze sind seit mehreren Jahrhunderten populär, früher waren sie noch ausschließlich den Königen vorbehalten. Um ganz genau zu sein, vermutet man den Ursprung der hohen Schuhe sogar im Reiten. Denn bei den ältesten bekanntesten Schuhen mit Absatz handelt es sich um Schuhe von Reitvölkern. 

Hohe Absätze, kaum atmungsfähiges Material, zu enge oder zu lockere Schuhe, die kaum Halt bieten, oder ungedämpfte Sohlen können allerdings die Verursacher von Rückenschmerzen und Haltungsfehlern sein. Warum das so ist? Stoß- und Stauchbelastungen, die beim Aufsetzen der Füße auf harten Boden auftreten, setzen Wirbelsäule und Gelenke großen Belastungen aus. Ist der Fuß eingeengt oder wird nicht richtig gestützt, kann er nicht „arbeiten“. So können auf Dauer Rückenschmerzen entstehen oder verstärkt werden. Neben den Beschwerden im Rücken sind mögliche Folgen unbequemen Schuhwerkes:

- Sehnenverkürzungen

- Schwielen oder Blasen

- Druckschmerzen

- Deformationen  

Doch was tun, wenn der Schuh drückt? Die AGR gibt Tipps, damit Ihre Füße Sie unbeschwerter durch’s Leben tragen:

1. Qualität vor Quantität!

Manchmal ist weniger eben doch mehr. Investieren Sie lieber in ein angenehmes Material, welches atmungsaktiv ist, zum Beispiel Leder. Das ist nicht nur gesünder für die Haut, sondern sorgt auch für einen unbeschwerten Tragekomfort. Qualitativ hochwertige Schuhe haben sicherlich Ihren Preis. Aber minderwertige einen noch höheren: Ihre Gesundheit. Die Investition in gutes Schuhwerk lohnt sich also allemal.

2. Wo drückt der Schuh?

Am besten nirgends! Schuhe sollten so ausgewählt werden, dass sie in der Breite und Länge individuell zum Träger passen und bequem anliegen. Der Schuh darf weder drücken noch zu groß sein. So werden Sie auch nicht ständig von unangenehmen Belastungen abgelenkt. Außerdem wichtig: Es kommt nicht nur darauf an, welche Schuhe Sie kaufen, sondern auch wann! Ihre Füße verändern sich im Laufe des Tages, sie werden länger und vor allem breiter. Das liegt in der Natur der Sache und ist kaum zu vermeiden. Daher empfiehlt es sich, die neuen Prachtstücke eher am Nachmittag auszuwählen als in den Morgenstunden. 

3. Let it roll

Ihr Fuß muss in der Ferse sicher geführt werden. Eine ergonomisch geformte, abgerundete Sohle entlastet den Rücken und unterstützt die natürliche Abrollbewegung des Fußes, wodurch die Beinmuskulatur beim Gehen angeregt wird.

4. Mal Druck ablassen

Um den Fuß zu entlasten, werden hochwertige Schuhe an stark beanspruchten Stellen, z. B. an der Ferse, abgedämpft. Die Sohle sollte nicht aus hartem Material bestehen, sondern flexibel sein, eine gute Dämpfung aufweisen und das natürliche Abrollverhalten Ihres Fußes begünstigen. Rückenschonende Schuhe sind also aus verschiedenen Materialien gefertigt, die das Auftreten beim Gehen abfedern. Dadurch werden Rücken und Kniegelenke geschont und Schmerzen vorgebeugt. Es gibt bereits zahlreiche Marken, die das berücksichtigen, zum Beispiel die AGR-zertifizierten Schuhe von Chung Shi, Ganter oder Joya.

5. Falls nötig gehören sie in die Schuhe wie die Butter auf’s Brot – Einlagen

Personen mit einer Fußschwäche wie Spreiz-, Senkfuß oder anderen Fußschäden benötigen oft spezielle Einlagesohlen. Die Schuhe sollten daher über eine herausnehmbare Einlegesohle verfügen, sodass die Nutzung individueller Einlagen möglich ist und der Schuh dennoch sicher am Fuß gehalten wird. Für Menschen, die darauf angewiesen sind, gilt: Nehmen Sie die Einlagen mit zum Schuhkauf, denn nicht in allen Schuhen lassen sie sichtragen. So können Sie Ihre neuen Schuhe gleich mit Einlage anprobieren und es gibt hinterher keine unpassenden Überraschungen.

6. Ergonomisch? Na logisch.

Der Hauptzweck eines ergonomischen Fußbettes besteht darin, den Füßen und Unterschenkeln den nötigen Halt zu geben. Ein angemessenes Maß an Unterstützung führt zu ganztägigem Komfort und erhöhter Produktivität. Das ergonomische Fußbett passt sich an die natürliche Fußform an, unterstützt den Gang sowie Ihre Körperhaltung und stärkt sogar Ihre Bauch -und Rumpfmuskulatur. Das AGR-Prüfungsgremium hat bereits einige besonders rückenfreundliche Aktivschuhe mit dem Gütesiegel ausgezeichnet, eine Übersicht finden Sie hier: www.agr-ev.de/aktivschuhe.

Über die AGR

Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. arbeitet seit über 25 Jahren daran, ein Bewusstsein für die Bedeutung rückengerechter Verhältnisse zu schaffen. Eine wichtige Entscheidungshilfe für Verbraucher stellt das AGR-Gütesiegel „Geprüft & empfohlen“ dar. Alltagsgegenstände, die von unabhängigen medizinischen Gremien als besonders rückenfreundlich eingestuft werden, können mit dem renommierten Siegel ausgezeichnet werden. 


Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V.