Donnerstag, 23. Juni, 19 Uhr
Villa ten Hompel
Die Zeitschrift "Fun letstn churbn/Von der letzten Zerstörung" war ein einmaliges Forum für Zeugnisberichte Überlebender der Shoah. Von 1946 bis 1948 schilderten sie darin ihre Alltags- und Verfolgungserfahrungen sowie Aktionen jüdischen Widerstands. Gesammelt und publiziert wurden überdies Lieder aus den Ghettos und Lagern, Witze und Redewendungen sowie Fotos und Dokumente. Mitten im Land der Täter entstand so unmittelbar nach der Befreiung eine Sammlung zur Alltags- und Kulturgeschichte des Holocaust – Jahrzehnte, bevor die Forschung sich diesen Themen zuwandte.
In seinem Vortrag stellt Markus Roth diese einmalige Zeitschrift vor und ordnet sie in Traditionslinien jüdischer Dokumentations- und Forschungsarbeit aus der Zwischenkriegszeit und Besatzungsherrschaft in Polen und anderswo ein.
Veranstaltungsort ist die Villa ten Hompel. Eine Anmeldung ist aktuell nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um das Tragen einer medizinischen Maske. Das Gespräch wird außerdem online über Zoom übertragen. Der Zugangslink wird rechtzeitig auf dieser Seite veröffentlicht.
Markus Roth ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte und Nachgeschichte von Nationalsozialismus und Holocaust sowie insbesondere die NS-Besatzungspolitik in Polen. Aktuell arbeitet er an dem Forschungsprojekt „Profit und Profiteure im Schatten des Holocaust im besetzten Polen – Geschichte und Nachgeschichte“ sowie an der deutschsprachigen Edition des Tagebuchs von Emanuel Ringelblum.
In Kooperation mit dem Evangelischen Forum Münster e. V., Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalgruppe Münsterland e. V. und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e. V.
Stadt Münster
Bild: Dr. Markus Roth spricht über die Zeitschrift "Fun letstn churbn/Von der letzten Zerstörung" als ein einmaliges Forum für Zeugnisberichte Überlebender der Shoah./ privat