Münster - (lwl) - Das Planetarium des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster feiert nach eineinhalb Jahren Umbau-Zeit seine Wiedereröffnung. Das Sternentheater mitten im LWL-Museum für Naturkunde öffnet als eines der modernsten Planetarien in Europa am Samstag (2.7.) seine Türen.
Festprogramm
Die Wiedereröffnung wird mit einem mehrtägigen Festprogramm gefeiert: Es warten Live-Musikkonzerte, Hörspiele, ein Vortrag und Shows zur Astronomie, ein Poetry Slam in deutscher Gebärdensprache und eine neue Musikshow vom 2. bis zum 10. Juli auf die Besucher:innen.
225 Sitzplätze, 9.500 Sterne
Mit 225 Sitzplätzen, einem 300 Quadratmeter großen Saal und einer Kuppel von 20 Metern Durchmesser gehört es zu den sogenannten Großplanetarien. 9.500 Sterne werden über den Gästen im Planetarium scheinen und die Milchstraße absolut naturgetreu abbilden. "Einen so dunklen und prachtvollen Nachthimmel kann man wegen der Lichtverschmutzung nirgends in Deutschland mehr erleben", sagte LWL-Direktor Matthias Löb. "Bei uns erwacht die klare Sternennacht, egal, ob Wolken über Westfalen hängen. Bei uns im Planetarium ist der Himmel immer zu sehen."
Hinter dieser nahezu perfekten Illusion eines nächtlichen Sternenhimmels stecke viel Arbeit, sehr viel Wissen und Geld. Der Landschaftsverband hat rund vier Millionen Euro bereitgestellt. Löb: "Der LWL hat das Planetarium rundum erneuert und modernisiert, technisch wie baulich, damit unsere Wissenschaftler als Dolmetscher für das Wissen über die Sterne ihre Programme zeigen können."
Um dieses Wissen dem Publikum näher zu bringen, wurden der Planetariumsraum und die gesamte Innenkuppel erneuert. Für die Akustik sorgt eine neue Audioanlage für knapp 180.000 Euro mit insgesamt 49 Lautsprechern, sodass die Besucher:innen in Zukunft einen 360-Grad-Sound erleben können.
Auch der Sternenprojektor ist neu. Dafür hat der LWL nochmals rund 723.000 Euro in die Hand genommen. Der Projektor mit Namen "Orpheus" ist das neue Herzstück des LWL-Planetariums. Er steht im Zentrum des runden Saals. Planetariumsleiter Dr. Björn Voss erklärt: "Wenn zukünftig das Licht im Planetarium ausgeht und eine der Sternen-Shows beginnt, erzeugt Orpheus den nächtlichen Sternenhimmel, so wie wir ihn von der Erde aus sehen können."
Für Reisen ins All stehen zehn, bereits 2019 modernisierte 360-Grad-Projektoren zur Verfügung, die mit Hilfe von 21 PCs das Bild an die Kuppel werfen, um mit den Gästen ins Weltall zu fliegen und ferne Planeten zu besuchen. Eine moderne Laserprojektionsanlage unterstützt zukünftig die Shows, und durch frei drehbare Stühle sowie durch die ansteigenden Sitzreihen hat das Publikum eine bessere Sicht.
Musemsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs: "Nach dem Umbau eröffnen sich uns ganz neue Formate. Erstmals verfügt das Planetarium nun auch über eine kleine Bühne. Darauf können Sternenfans und kulturinteressierte Menschen Vorträge, Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen und andere Kultur-Veranstaltungen wie etwa neue Hörspiele erwarten."
Erweitertes Programm
"Das Programm richtet sich an Menschen jeglichen Alters. Es wurde ein Ort geschaffen, an dem Alt und Jung, Familien, Kinder und Erwachsene, Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Angebote wahrnehmen können", so Kriegs. Da das Planetarium ein außerschulischer Lernort sei und einen gesellschaftlichen Bildungsauftrag habe, sei auch das Angebot an Shows zur Astronomie nochmals deutlich erweitert worden. Gezeigt werden neue Planetariumsshows wie "Lebendige Welten" und "Mission Erde" ab Juli, oder ab November "Universum Live", eine Show für die ganze Familie. Viele der Programme beinhalten live präsentierte Anteile.
Auf die kleinen Planetariumsgäste warten ab Juli neue Kinderprogramme, wie etwa "Rettung der Sternenfee Mira" oder das Unterwasser-Kinderprogramm "Zauberriff" und ab Oktober "Meine Heimat", eine Kinder-Musikshow mit Musik von Rolf Zuckowski.
Für Sternenfans, die tiefer in die Materie eintauchen wollen, gibt es "Big Astronomy" ab Ende August und "Ziel: Zukunft" ab Ende September im Programm. Zudem wird die neue Musikshow "Space Tour" ab September gezeigt. Das Hörspiel "Die Drei ??? und das Dorf der Teufel", in 360°-Audio und mit 360°-Bild, ist immer sonntags zu sehen.
LWL
Foto: Das Planetarium im LWL-Museum für Naturkunde wird nach eineinhalb Jahren Umbauzeit wieder geöffnet / LWL / Steinweg