Münster - Die Sozialstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat zum dritten Mal über Förderungen entschieden.: Drei Projekte bekommen insgesamt 400.000 Euro: "MUT-ATLAS", "Auf dem Weg zur inklusiven Musikschule" und "Wir-Zusammen-Inklusiv".
Die Musikschule Hochsauerlandkreis möchte in dem dreijährigen Projekt "Auf dem Weg zur inklusiven Musikschule" die kulturelle und musische Bildung für Menschen mit Behinderung auf- und ausbauen. Ziel im Rahmen der Förderung von rund 180.000 Euro ist es, die Teilhabe möglichst Vieler zu ermöglichen, Barrieren abzubauen und das musikalische Bildungsangebot der Musikschule des Hochsauerlandkreises Menschen mit einer Behinderung zugänglich zu machen.
Neben einer konzeptionellen Neuausrichtung, die mehr Teilhabe ermöglicht, soll die Musikschule nach Abschluss des Projekts über einen Grundstamm an angepassten analogen und digitalen Instrumenten für das inklusive Musizieren verfügen, wie zum Beispiel ein Globophone - ein mit Gesten steuerbares Instrument - oder ein E-Cello. Zunächst findet das Projekt in den Musikschulen in Olsberg und Sundern satt. Langfristig soll das erarbeitete Konzept auf alle zwölf Standorte im Hochsauerlandkreis übertragen werden.
In dem zweiten geförderten Projekt "Wir-Zusammen-Inklusiv: gemeinsam gegen Diskriminierung in Schule" (rund 110.000 Euro) bilden fünf LWL-Förderschulen (werden noch ausgewählt) mit fünf Regelschulen jeweils ein schulisches Tandem und erarbeiten ein Konzept zum Thema Diskriminierung in Folge von körperlich-psychischen Beeinträchtigungen. Mit dem Konzept erhalten die Schulen die Auszeichnung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" von dem bundesweit anerkannten Träger Aktion Courage e.V. und führen jährlich gemeinsam ein inklusives Projekt zum Thema Diskriminierung durch. Begleitet werden die Schulgemeinschaften dabei vom LWL-Kompetenzzentrum Schulentwicklung und schulische Inklusion, dass zudem die Ergebnisse als Anleitung zur Nachahmung dokumentiert.
Der "MUT-ATLAS - psychosoziale Hilfen vor Ort finden" soll bis Ende 2023 Deutschlands erste gemeinnützige Online-Übersichtskarte der Hilfs- und Präventionsangebote im Bereich der psychischen Gesundheit werden. Das Informationsportal soll ermöglichen, Angebote der (Selbst-)Hilfe leichter zu finden, und dazu ermutigen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Menschen mit akuten psychischen Erkrankungen oder in Krisen finden anonym erste Informationen und passende Angebote, die sie darin unterstützen, gezielt Hilfe in Anspruch zu nehmen. Durch die Förderzusage beteiligt sich die LWL-Sozialstiftung mit 10.000 Euro an dem strukturellen Aufbau, sodass gezielt Hilfsangebote in Westfalen-Lippe in den MUT-ATLAS erfasst und laufend gepflegt werden. Projektträger ist der Verein Mut fördern e.V. mit Sitz in Kassel.
Hintergrund: LWL-Sozialstiftung
"Das Ziel der Förderung ist ein Mehr an Inklusion, Bildung und Teilhabe, besonders für Personen mit körperlichen, kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen", so der Vorsitzende Hans-Joerg Deichholz, Mittglied der LWL-Landschaftsversammlung und Sozialdezernent des Kreises Minden-Lübbecke.
Die LWL-Sozialstiftung gGmbH wurde im Jahr 2020 als LWL-Tochtergesellschaft gegründet und vergibt halbjährlich eine Förderung für soziale Projekte. "Damit werden aktuelle Herausforderungen und Ideen aufgegriffen und zukunftsorientierte Lösungen entwickelt, erprobt und etabliert. Wir wollen einen Beitrag zur Weiterentwicklung der sozialen Landschaft in Westfalen-Lippe leisten", so die Geschäftsführerin Bianca Rodekohr.
Bei der LWL-Sozialstiftung können steuerbegünstigte Körperschaften, also zum Beispiel gemeinnützige Vereine, und Körperschaften des öffentlichen Rechts Förderanträge stellen. Antragstellende müssen ein Projekt oder Teile davon in Westfalen-Lippe umsetzen.
Weitere Informationen zu den Förderbedingungen gibt es unter: http://www.lwl-sozialstiftung.de
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