Die US-Regierung will Medienberichten zufolge die Tabakindustrie dazu verpflichten, den Nikotingehalt in Zigaretten so weit zu reduzieren, dass er nicht mehr süchtig macht. Nach Informationen der "Washington Post" könnte die Initiative noch am Dienstag verkündet werden. Bis es dann tatsächlich so weit sein wird, könnten aber Jahre vergehen.
Der Plan ist Teil eines umfassenden Gesundheitsprogramms, mit dem die Zahl der Krebstoten, wie von US-Präsident George Biden angekündigt, binnen 25 Jahren um 50 Prozent gesenkt werden soll. Der Tabakkonsum ist die wichtigste vermeidbare Todesursache in den USA. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC sterben Jahr für Jahr rund 480.000 Menschen an den Folgen des Rauchens.
Bis zur Umsetzung der neuen Pläne könnten jedoch Jahre vergehen, berichtete das "Wall Street Journal". Auf die Veröffentlichung der Richtlinien durch die zuständige Arzneimittelbehörde FDA folgt eine Phase, in der Kommentare zu den Vorschlägen eingereicht werden können. Die FDA muss jeden dieser Kommentare prüfen. Rechtsstreitigkeiten könnten den Prozess demnach weiter hinauszögern oder zum Scheitern bringen.
Die FDA befürwortet schon seit langem eine Reduzierung des Nikotins. Im April 2021 kündigte sie bereits ein Verbot von Menthol-Zigaretten an, die als Einstieg in den Tabakkonsum gelten, insbesondere für Jugendliche. Aber bis zu einem tatsächlichen Verbot werden auch in diesem Fall Jahre vergehen. Bereits Ende 2019 hatte der US-Kongress das Mindestalter für den Kauf von Tabak und E-Zigaretten landesweit von 18 auf 21 Jahre angehoben.
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