"Es besteht der Verdacht, dass die Person, mit der gesprochen wurde, nicht Vitali Klitschko war", führte die Senatskanzlei aus. Ein Gespräch mit dem ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk habe dies im Nachgang bestätigt.
Zuerst hatten Berliner Medien wie der "Tagesspiegel" und der RBB über den Fall berichtet. Laut dem RBB war das Videotelefonat bereits vor mehreren Wochen anberaumt worden. Inhaltlich sollte es demnach um die Zusammenarbeit zwischen Berlin und der ukrainischen Hauptstadt Kiew gehen.
Nach einem normalen Beginn habe sich Giffeys Gesprächspartner aber nach Sozialbetrug durch ukrainische Geflüchtete in Deutschland erkundigt, berichteten der RBB und "Spiegel Online". Anschließend sei es um die Frage gegangen, ob Berlin ukrainische Männer zum Kämpfen zurück in ihre Heimat schicken könne. An dieser Stelle sei das Gespräch dann beendet worden.
Wie die Senatskanzlei auf Twitter erklärte, gab es zunächst keine Anhaltspunkte dafür, "dass die Videokonferenz nicht mit einer echten Person geführt wird". Allem Anschein nach habe es sich bei dem angeblichen Klitschko um einen sogenannten Deepfake gehandelt - eine Technologie, bei der die Gesichter echter Menschen in Fotos oder Filme eingefügt werden. Nach Angaben der Senatskanzlei ermittelt inzwischen der Staatsschutz beim Berliner Landeskriminalamt.
Giffey erklärte: "Es gehört leider zur Realität, dass der Krieg mit allen Mitteln geführt wird - auch im Netz, um mit digitalen Methoden das Vertrauen zu untergraben und Partner und Verbündete der Ukraine zu diskreditieren."
mid
© Agence France-Presse