Die Eroberung von Sjewjerodonezk in der Region Luhansk ist für Russland strategisch wichtig, um den gesamten Donbass, zu dem die Region Donezk gehört, einzunehmen. Teile des wirtschaftlich bedeutsamen Gebietes in der Ostukraine wurden bereits ab 2014 von prorussischen Separatisten kontrolliert.
Etwa zeitgleich mit der Mitteilung des Bürgermeisters erklärten die prorussischen Separatisten, ihre Verbände und die russische Armee hätten die Kontrolle über das Gelände der Asot-Chemiefabrik in Sjewjerodonezk übernommen. Mehr als 800 Zivilisten, die dort Schutz gesucht hätten, seien "evakuiert" worden, erklärte der Separatistensprecher Iwan Filipenko im Onlinedienst Telegram.
Zuvor hatte ein anderer Vertreter der Separatisten, Andrej Maroschko, mitgeteilt, russische Truppen seien nun auch nach Lyssytschansk vorgedrungen, der Nachbarstadt von Sjewjerodonezk. Dort gebe es derzeit Straßenkämpfe.
Sjewjerodonezk und Lyssytschansk sind durch einen Fluss getrennt und liegen rund 80 Kilometer östlich von Kramatorsk, der Hauptstadt des ukrainisch kontrollierten Teils der Region Donezk.
Sollten die russischen Truppen auch Lyssytschansk einnehmen, könnten sie anschließend Kramatorsk und Slowjansk ins Visier nehmen, um schließlich die gesamte Donbass-Region, das industrielle Herzstück der Ukraine, zu erobern.
ju/mid
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