Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Moskau liest aus Nato-Gipfel westliche Aggressivität

Moskau: Der Nato-Gipfel bestätigt die westliche Aggressivität gegenüber Russland.

Russland sieht den derzeit stattfindenden Nato-Gipfel als Bestätigung für die aggressive Haltung des westlichen Militärbündnisses. "Das Gipfeltreffen in Madrid festigt den Kurs einer aggressiven Eindämmung Russlands" durch die Militärallianz, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow am Mittwoch laut russischen Nachrichtenagenturen. Die Erweiterung des Bündnisses um Finnland und Schweden bezeichnete er demnach als "rein destabilisierenden Faktor in den internationalen Angelegenheiten".

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete Russland am Mittwoch in Madrid als eine "direkte Bedrohung" für die Sicherheit der westlichen Militärkoalition. US-Präsident Joe Biden kündigte an, dass die USA "ihre militärische Position in Europa stärken" werden. Es würden tausende zusätzliche Soldaten nach Europa geschickt. Unter anderem sollen nach Bidens Angaben in Deutschland und Italien zusätzliche Kräfte der Luftwaffe stationiert werden. 

Rjabkow zeigte sich unbeeindruckt vom Ausbau der US-Militärpräsenz in Europa. "Diejenigen, die solche Lösungen vorschlagen, geben sich der Illusion hin, sie könnten Russland einschüchtern und irgendwie zurückhalten - das wird ihnen nicht gelingen", sagte der stellvertretende Außenminister zu Journalisten. 

"Die Sicherheit der Länder, in denen die zusätzlichen (US-)Kontingente eingesetzt werden, wird nicht erhöht", fügte Rjabkow hinzu. Er kündigte Gegenmaßnahmen an, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen.

Finnland und Schweden hatten wegen der russischen Militäroffensive in der Ukraine die Aufnahme in die Nato beantragt. Der Beitritt der beiden Länder wurde in Madrid auf den Weg gebracht. "Das stärkt weder die Sicherheit derjenigen, die erweitern, noch die derjenigen, die beitreten, noch die derjenigen, die das Bündnis als Bedrohung ansehen", sagte Rjabkow dazu.

Seinen Angriff auf die Ukraine hatte Russland unter anderem mit der Notwendigkeit begründet, den Einfluss der Nato an seinen Grenzen zurückzudrängen. Die Nato-Länder unterstützen nun die Regierung in Kiew im Kampf gegen die russischen Truppen mit Waffenlieferungen.

bur/bfi/ju