Münster - (SMS) - Deutschlandweit gibt es inzwischen fast stündlich neue Zahlen zu bestätigten Corona-Fällen. Auch in Münster entwickelt sich die Lage neu. "Es ist wichtig, die Situation vor Ort täglich neu zu bewerten, weil sie sich täglich neu darstellt", sagt Oberbürgermeister Markus Lewe. "Daraus müssen wir immer wieder neue und für den jeweiligen Fall unterschiedliche Konsequenzen ziehen und umsetzbare Strategien entwickeln."
In Münster gibt es weitere sechs bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus: Vier Schülerinnen der Marienschule wurden positiv getestet. Als präventive Maßnahme wird das Bischöfliche Gymnasium ab Freitag, 6. März, für den Schulbetrieb geschlossen. "Der Schulleiter hat sehr verständnisvoll reagiert", so Dr. Norbert Schulze Kalthoff. "Für 14 Tage kann der Unterricht nicht stattfinden", so der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes.
Der Weg der Infektion lässt sich zum inzwischen entlassenen Patienten aus dem Clemenshospital zurückverfolgen, bei dem der Virus bestätigt wurde. Das gilt auch für ein Kind, das die Outlaw-Kita in Hiltrup besucht. Das Coronavirus wurde bei dem Mädchen bestätigt. Vorsorglich wurde auch diese Kindertagesstätte geschlossen. Schließlich ist auch eine Frau aus dem Kreis Coesfeld positiv getestet worden, die in Münster beim LWL arbeitet.
Das heißt: In jedem einzelnen Fall prüfen die städtischen Mediziner, wo Quarantäne sinnvoll ist und wo nicht. Im Fall der Marienschule sind die vier Schülerinnen und deren Angehörige aus dem Haushalt in häuslicher Quarantäne. Die anderen Schülerinnen und Schüler und die Lehrerschaft jedoch nicht. Die letztgenannten aber sind über die Schulleitung mit Empfehlungen ausgestattet worden: Abstand halten zu anderen Menschen, keine Veranstaltungen besuchen, Kontakte des öffentlichen Lebens meiden, sorgfältige Hygiene sind einige davon. Für die Kita in Hiltrup greift die Quarantäne für das erkrankte Kind.
Nach dem aktuellen Stand hat der Krisenstab nach seiner Sitzung (am Donnerstag, 5.März) festgelegt, dass die Quarantäne nur für die Personen, die einen direkten und unmittelbaren Kontakt zu der erkrankten Person hatten, gilt.
Nach wie vor erreichen die Stadt viele besorgte Anfragen, ob Veranstaltungen stattfinden sollten oder nicht. Das Robert-Koch-Institut (www.rki.de) gibt dazu Empfehlungen heraus, die bei der Entscheidung helfen. Gäste und Besucher von Veranstaltungen sollten eigenverantwortlich ihr Risiko einordnen.
Die Stadt Münster hat ein Info-Telefon eingerichtet hat, das unter 02 51/4 92-1077 zu erreichen ist (Montag bis Mittwoch 8 bis 17 Uhr, Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr). Außerhalb der persönlichen Beratungszeiten wird es eine Bandansage geben. Aktuelle Informationen zum Coronavirus sind im Stadtportal www.muenster.de/corona hinterlegt - darunter mehrsprachige Hygiene-Tipps zum Download und Ausdruck für Unternehmen wie Privatpersonen sowie erklärende Videos in Gebärdensprache und leichter Sprache. Weiterführende Hinweise sind auch über das Robert-Koch-Institut in Berlin (www.rki.de) und das Universitätsklinikum Münster (www.ukm.de) verfügbar.