Münster - (SMS) - Wegen der seit Wochen anhaltenden Trockenheit und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Fließ- und Stillgewässer in Münster appelliert die Stadt an alle Bürgerinnen und Bürger, kein Wasser aus den Bächen und Teichen zu entnehmen.
Das Ausbleiben großräumiger und langanhaltender Niederschläge habe im Stadtgebiet zuletzt zu extrem niedrigen Wasserständen geführt, sagt Lutz Hirschmann, Gewässerökologe in der Umweltbehörde der Stadt Münster. Die Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt bezeichnet er als kritisch, der Lebensraum Wasser werde für alle aquatischen Organismen immer kleiner.
Fische, Würmer, Schnecken, Wasserkrebse und Insektenlarven leiden unter den hohen Wassertemperaturen und damit einhergehenden sinkenden Sauerstoffkonzentrationen. Auch der notwendige Mindestwasserstand und damit die ökologische Durchgängigkeit der Gewässer ist vielfach nicht mehr gegeben, sodass die aquatischen Organismen nicht aus den noch verbliebenen Restwasserzonen abwandern können.
„Von einer kurzfristigen Verbesserung ist leider nicht auszugehen“, erklärt Hirschmann und warnt: Jede zusätzliche Belastung des empfindlichen Ökosystems wie beispielsweise Wasserentnahmen würde die angespannte Situation noch verschlechtern und zum Absterben viele Tiere führen.
Die Stadt Münster bittet deshalb darum, den Bächen und Teichen kein weiteres Wasser zu entnehmen – sei es mittels Pumpen, Schläuchen, Eimern oder sonstigen Gefäßen -, um die wasserwirtschaftlichen Belange und die Lebensgrundlage Wasser zum Wohl der Allgemeinheit zu schützen und die ökologische Funktionsfähigkeit der Gewässer zu erhalten.
Stadt Münster
Foto: Vor allem kleinere Gewässer wie hier der Erdelbach in Gremmendorf leiden unter der anhaltenden Trockenheit / Stadt Münster / Lutz Hirschmann