Hintergrund sind Befürchtungen der Demokraten, dass der Oberste Gerichtshof des Landes nach dem Recht auf Abtreibungen auch die Homo-Ehe kippen könnte. Dem Gesetz werden aber im Senat, wo die Republikaner über eine Sperrminorität verfügen, wenig Erfolgsaussichten eingeräumt. Bislang hat sich nur eine republikanische Senatorin öffentlich bereit erklärt, für das Gesetz zu stimmen. Nötig wären bei einer prozeduralen Abstimmung aber mindestens zehn Stimmen der Republikaner.
Mit einer Verabschiedung des "Respect for Marriage Act" würden Gesetze, welche die Ehe als reine Verbindung zwischen Mann und Frau definieren, außer Kraft gesetzt. Außerdem müssten alle Bundesstaaten Ehen anerkennen, die in einem anderen Bundesstaat geschlossen wurden und dort gültig sind.
Der Supreme Court hatte bereits 2015 in einem historischen Urteil die Homo-Ehe in den USA landesweit legalisiert. Befürworter der Homo-Ehe befürchten aber, dass der in den vergangenen Jahren nach rechts gerückte Gerichtshof das damalige Grundsatzurteil kippen könnte - so wie er es unlängst beim Abtreibungsrecht getan hatte.
Der Supreme Court hatte Ende Juni das verfassungsmäßige landesweite Recht auf Abtreibungen gekippt. Die Richter hoben das unter dem Namen "Roe v. Wade" bekannte Grundsatzurteil aus dem Jahr 1973 auf, das ein Grundrecht auf Schwangerschaftsabbrüche verankert hatte. Der konservative Verfassungsrichter Clarence Thomas stellte in einem Kommentar zur Aufhebung von "Roe v. Wade" auch die Entscheidung zur Homo-Ehe aus dem Jahr 2015 in Frage.
In der US-Bevölkerung steht eine breite Mehrheit - laut einer Umfrage 71 Prozent - hinter der gleichgeschlechtlichen Ehe. Die religiöse Rechte ist aber entschieden gegen die Homo-Ehe.
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