Münster - (SMS) - Eine Zunahme von Ansteckungen mit dem Corona-Virus registriert die Stadt Münster aktuell im Pflegesegment und den Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Dies gilt insbesondere für die stationäre wie ambulante Altenpflege. Während die hier Umsorgten (aktuell in Münster: 66 Infizierte, Juni: 15 Infizierte) nahezu ausschließlich leichte Symptome aufweisen, verlaufen die Infektionen bei den Beschäftigten (aktuell: 71, Juni: 43) zumeist etwas schwerer. Trotz damit verbundener personeller Ausfälle in einzelnen Einrichtungen ist die Versorgung sichergestellt; die bereits bewährten einrichtungsbezogenen Testkonzepte greifen.
Reale Ansteckungslage schwer zu bewerten
Anders die Situation an den Bürgerteststellen: Mit täglich etwa 4000 und damit nur einem Fünftel aller noch zum Jahreswechsel registrierten Bürgertestungen wird die tatsächliche Infektionslage in Münster immer unklarer. Denn im Vergleichszeitraum hat sich die Positivenrate - also der Anteil positiver Schnelltestergebnisse – dabei mit rund 15 Prozent mehr als verfünffacht. "Wir sehen hier vermutlich die direkte Auswirkung der neuen Testverordnung des Bundes", so Norbert Schulze Kalthoff, Leiter des Gesundheitsamtes Münster.
"Wir müssen daher von einer deutlich höheren Dunkelziffer an infizierten, möglicherweise symptomlosen Personen ausgehen, die unbemerkt das Virus weitertragen. Da auch nur positive PCR-Testungen in die RKI-Statistik einfließen, können wir aus dieser lediglich eine Tendenz ablesen, nicht aber die reale Ansteckungslage." Angebote und Einrichtungen wie beispielsweise Pflegestellen, in denen regelmäßig getestet wird, sind somit ein gutes Frühwarnsystem.
PCR-Test für Statistik und Nachweis
Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass jede Person, die beim Corona-Selbsttest ein positives Ergebnis erhalten hat, zu einem offiziellen Kontrolltest in einer Teststelle (symptomlos) oder beim Hausarzt (mit Symptomen) verpflichtet ist. An Bürgerteststellen sollen ausschließlich symptomlose Personen getestet werden. Nur ein positiver PCR-Test fließt in die Statistik des RKI ein und dient den Betroffenen auch als offizieller Infektionsnachweis, der unter anderem dem Arbeitgeber für mögliche Entgeltansprüche im Rahmen der Isolation vorgelegt werden kann.
Jovel öffnet wieder im August
Zwar pausiert die zentrale Impfstelle im Jovel aktuell – Möglichkeiten zur stressfreien Schutzimpfung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung gibt es in Münster aber auch weiterhin in ausreichender Zahl, unter anderem in den hausärztlichen Praxen. Die ergänzenden mobilen Angebote des Bündnisses der Hilfsorganisationen wie der städtischen Koordinierenden Covid-Impfeinheit (KoCI) in den Sommerferien werden derweil gut angenommen.
So gut, dass die städtische Corona-Projektgruppe eine frühere Öffnung der Impfstelle Jovel am Albersloher Weg plant. Bislang war die Wiederaufnahme des Betriebs mit dem Sommerferienende (9. August) verknüpft. Über das städtische Webportal www.muenster.de sowie das Terminbuchungsportal www.impfen.ms wird zeitnah das weitere Verfahren kommuniziert. Letzteres bietet Bürgerinnen und Bürgern zudem die Möglichkeit, auch für die mobilen Angebote in den Stadtquartieren feste Termine vorab zu buchen und so etwaige Wartezeiten am Impfbus oder in den Einrichtungen zu umgehen.
Selbstverständlich finden alle im Jovel geplanten Veranstaltungen unabhängig von der Impfstellen-Öffnung statt.
Foto: Die Sommerpause der zentralen Impfstelle Jovel am Albersloher Weg endet voraussichtlich früher als ursprünglich vorgesehen. Alle im Jovel geplanten Veranstaltungen finden statt.
Foto: Stadt Münster.