Nach ihrer Auswechslung schämte sich Klara Bühl noch immer. Mit der Hand vor Augen musste die Fußball-Nationalspielerin über sich selbst lachen, weil sie kurz zuvor in der 82. Minute im EM-Viertelfinale gegen Österreich die Entscheidung auf dem Fuß hatte, den Ball aber aus rund elf Metern vor dem leeren Tor kläglich vorbeischoss.
Als Alexandra Popp (90.) in der hitzigen Schlussphase zum 2:0 (1:0)-Endstand traf, konnte die Flügelflitzerin vom FC Bayern aufatmen. Zuspruch kam von Sportpsychologin und Rekordnationalspielerin Birgit Prinz (Wiki). "Sie hat mir gesagt, so einen hat man immer", sagte die als Spielerin des Spiels ausgezeichnete 21-Jährige, "deswegen bin ich froh, dass ich ihn jetzt hatte."
Sie hoffe natürlich, "dass so etwas in der nächsten Zeit nicht wieder vorkommt. Ich werde daraus lernen und den nächstes Mal reinschieben, keine Frage", versicherte Bühl, die das 1:0 durch Lina Magull (25.) stark vorbereitet hatte.Auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg baute Bühl auf. "Wenn man ihre ersten vier Spiele sieht, dann ist sie einfach eine enorm wichtige Spielerin für uns, die uns ganz viel Energie gibt", betonte die 54-Jährige und lobte Bühls "großes Herz" und "harte Arbeit, sie macht das immer mit einem Lächeln".
Das verging ihr nicht mal nach dem Fehlschuss. Liebevoller Spott im Netz blieb Bühl natürlich nicht erspart. Der Schnappschuss ihres Schämens auf der Ersatzbank sei das perfekte neue Bild für die Whatsapp-Gruppe des Frauen-Nationalteams, hieß es in einem DFB-Tweet, der mit den Worten schloss: "Wir verzeihen dir trotzdem, Klara!"
© 2008-2022 Sport-Informations-Dienst