"So halten wir es mit anderen Infektionskrankheiten wie der Grippe auch", betonte Gassen. Die Infektionszahlen seien zwar seit Monaten sehr hoch. Und da gleichzeitig weniger getestet werde, "können wir zusätzlich von Hunderttausenden von nicht erkannten Ansteckungen pro Tag ausgehen", sagte der KBV-Chef. "Aber: Die Verläufe sind fast immer milde."
Problem seien damit "nicht die vielen Infektionen, sondern, dass positiv Getestete auch ohne Symptome mehrere Tage zu Hause bleiben, in Isolation geschickt werden", sagte Gassen. Dadurch entstünden "Personalengpässe in den Kliniken und anderswo".
Gassen plädierte in der "NOZ" dafür, die Omikron-Mutante "fast als 'Friedensangebot des Virus'" zu sehen. Wer sich nach Dreifachimpfung anstecke, profitiere "sogar von einer Infektion, indem er oder sie eine Schleimhautimmunität erwirbt". Gegen schwere Verläufe seien Geimpfte gut geschützt.
Niemand sollte sich deshalb aber aktiv anstecken, sagte der KBV-Chef. "Aber wir können uns nicht dauerhaft vor dem Virus verstecken. Und wir sind das letzte Land in Europa, das noch derart aufgeregt über einen Corona-Notstand diskutiert."
Menschen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, müssen für fünf Tage in häusliche Isolation. Beschäftigte in Einrichtungen des Gesundheitswesens müssen vor der Rückkehr zur Arbeit zudem per Schnell- oder PCR-Test nachweisen, dass sie negativ sind. Zudem müssen sie 48 Stunden symptomfrei sein. Für Menschen, die Kontakt mit Corona-Infizierten hatten, wird eine fünftägige Quarantäne dringend empfohlen.
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