"Berlin ist und bleibt Regenbogenhauptstadt", erklärte die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey (SPD), zum 44. Christopher Street Day. Die Hauptstadt habe "eine der größten LSBTI-Communities" in Europa. "Diese bunte Vielfalt bereichert Berlin."
"Auch heute noch werden Menschen, die sich zur LSBTI-Community zählen, ausgegrenzt und sogar körperlich angegriffen", sagte Giffey weiter. "Hass und Ausgrenzung müssen wir uns deshalb entschieden entgegenstellen." Sie ermutigte Bürgerinnen und Bürger, "klar Haltung dagegen zu beziehen".
Die CSD-Demonstration (Wiki) begann in der Nähe des Spreekanals und soll nach über sieben Kilometern vor dem Brandenburger Tor enden. Die Polizei war mit rund 950 Einsatzkräften vor Ort.
Zu der Veranstaltung hatte der Bundestag am Morgen erstmals die Regenbogenflagge gehisst: Eine Fahne wehte am Samstag auf dem Reichstagsgebäude und zwei weitere davor. Das Parlament zeige "Flagge für Toleranz und Vielfalt", sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in einer Video-Botschaft. Damit werde für alle sichtbar, "Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle sind ein wertvoller Teil unseres Landes".
Auch vor dem Kanzleramt wurde die Regenbogenflagge gehisst - dies war gleichfalls eine Premiere. Zahlreiche Bundesministerien beteiligten sich ebenfalls mit Flaggen oder anderen Aktionen in Regenbogenfarben an ihren Gebäuden. Dies wurde möglich, nachdem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) im April ein bisher geltendes Verbot für Sonderbeflaggungen aufgehoben hatte. Die Regenbogenflagge darf nun zu bestimmten Anlässen wie dem CSD aufgezogen werden.
Der Christopher Street Day erinnert an Ereignisse Ende der 60er Jahre in den USA. Am 28. Juni 1969 hatte die Polizei die Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street gestürmt. Es folgten tagelange schwere Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften. Der Aufstand gilt als Geburtsstunde der modernen Schwulen- und Lesbenbewegung.
mt/lan
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