Er spielte unter anderem in "Der Exorzist" und "Game of Thrones": Nun ist der internationale Filmstar Max von Sydow im Alter von 90 Jahren gestorben, wie seine Witwe am Montag in Paris mitteilte. Zu Beginn seiner mehr als 70-jährigen Karriere wurde der gebürtige Schwede durch Filme seines Landsmanns Ingmar Bergman bekannt, unter anderem durch "Das siebente Siegel".
Auch im hohen Alter war von Sydow noch als Schauspieler sehr aktiv. Jüngeren Zuschauern ist er unter anderem aus "Krieg der Sterne: Die Kraft erwacht" bekannt. In "Game of Thrones" verkörperte er die Rolle eines mysteriösen Orakels. Noch 2012 wurde er für einen Oscar als bester Nebendarsteller in "Extrem laut und unglaublich nah" nominiert. Bei der Preisvergabe ging er aber leer aus, wie auch bei einer früheren Nominierung.
"Er war einer der größten Schauspieler der Welt", sagte der frühere Präsident des Filmfestivals Cannes, Gille Jacob. "Er konnte verstörende Rollen spielen, aber Max legte dabei ein Feingefühl und eine Menschlichkeit an den Tag, die berührten." Das Festival in Cannes hatte von Sydow 2004 für sein Lebenswerk geehrt.
Seine Karriere begann von Sydow zu Beginn der 1950er Jahre auf den Theaterbühnen von Stockholm und Malmö. Dort traf er auch auf seinen Landsmann Bergman. Dieser verhalft von Sydow zu Rollen in Filmen, die heute als Klassiker gelten. Als Partnerin hatte er oft die Schauspielerin Liv Ullmann an seiner Seite.
In "Das siebente Siegel" von 1957 etwa spielte von Sydow die Rolle eines Ritters, der mit dem Tod an einem einsamen Strand Schach spielt. Insgesamt wirkte er bis Anfang der 70er Jahre in rund einem Dutzend Bergman-Filme mit, darunter auch "Die Jungfrauenquelle" und "Die Stunde des Wolfs".
Ab Mitte der 60er Jahre war der Schwede dann in zahlreichen Hollywood-Filmen zu sehen, überwiegend in düsteren Rollen. In "Der Exorzist" von 1973 mimte er einen Priester. Viel gelobt wurde er auch für seine Rolle in dem Drama "Pelle der Eroberer", für die er 1989 als bester Hauptdarsteller für einen Oscar nominiert wurde.
Von Sydows Witwe Catherine Brelet gab den Tod ihres Mannes mit "gebrochenem Herzen" bekannt. Für die französische Filmemacherin war der Schauspieler nach Paris gezogen. Dort nahm er 2002 auch die französische Staatsbürgerschaft an und gab seine schwedische auf, was in seiner Heimat für Stirnrunzeln sorgte. Über seine Mutter hat von Sydow außerdem Wurzeln in Pommern. Der Schauspieler hinterlässt neben seiner Frau auch zwei Söhne aus erster Ehe.
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Aurélie MAYEMBO / © Agence France-Presse